Vermischtes

Angeschlagene Kliniken bremsen deutsche Medizintechnik­branche

  • Donnerstag, 23. Mai 2024
/Kuzmick, stock.adobe.com
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Berlin – Ein starkes Exportgeschäft hat den Umsatz der deutschen Medizintechnikindustrie im vergangenen Jahr steigen lassen. Der Umsatz habe um 5,1 Prozent auf 40,4 Milliarden Euro angezogen, teilte der Industrie­verband Spectaris heute in Berlin mit.

Die Nachfrage aus anderen EU-Ländern habe um zehn Prozent zugelegt, mehr als zwei Drittel des Branchen­umsatzes würden inzwischen im Ausland erwirtschaftet. Das Inlandsgeschäft leide dagegen unter der finan­ziellen Schieflage vieler deutscher Kliniken.

„Das internationale Geschäft wird auch in den kommenden Jahren eine tragende Rolle spielen“, sagte Ver­bandsvorstand Martin Leonhard. Bis 2027 rechne die Beratungsgesellschaft Frost & Sullivan mit einem jährlichen Wachstum des Weltmarktes für Medizintechnik von fünf Prozent.

Das Inlandsgeschäft dagegen sei im vergangenen Jahr nominal um nur drei Prozent gewachsen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) rechne 2024 mit einem Rekord bei Insolvenzen. Bei den Pflegeeinrichtungen sehe es gleich aus.

„Die Rahmenbedingungen werden aber nicht besser, sondern immer kritischer. Der Bürokratieaufwand hat durch die neue europäische Medizinprodukteverordnung ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen, verursacht hohe Kosten und bindet dringend benötigte Personalkapazitäten“, sagte Leonhard.

Sorgen bereite der Branche auch die geplante Beschränkung von Hochleistungswerkstoffen auf Basis von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), wodurch viele Medizinprodukte vom Markt verschwinden könnten.

Die Medizintechnikbranche beschäftigt in Deutschland laut Spectaris rund 265.000 Menschen. 93 Prozent der Betriebe seien kleine oder mittelständische Unternehmen mit höchstens 250 Beschäftigten.

dpa

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