Bayerische Krankenhausgesellschaft warnt vor kaltem Strukturwandel
München – Der neue Bayerische Krankenhausplan 2024 zeige, dass die Kliniken in dem Bundesland sich auf veränderte Rahmenbedingungen und Bedürfnisse einstellen. Darauf weist die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) hin.
„Es erfolgte eine Anpassung auf neue Leistungsanforderungen etwa durch den Ausbau von Kapazitäten in der insbesondere teilstationären psychosomatischen Versorgung. In anderen Leistungsbereichen, wie der stationären Allgemeinchirurgie, gab es erste stationäre Kapazitätsrückgänge, auch weil ambulante Operationen verstärkt möglich sind“, sagte der BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen.
„Besorgniserregend ist aber, dass es bereits im letzten Jahr auch Fachabteilungs- beziehungsweise Standortschließungen gab, die in erster Linie auf den enormen Kostendruck der Kliniken zurückzuführen sind“, ergänzte BKG-Vorständin und Landrätin Tamara Bischof
Die finanzielle Schieflage der Krankenhäuser seit 2022 führe nicht nur dazu, dass im letzten Jahr etwa acht von zehn Krankenhäusern mit Defiziten zu kämpfen hätten, sondern auch zu einem kalten Strukturwandel aufgrund von Rekorddefiziten, warnte sie.
Laut der BKG wird sich die Defizitsituation in diesem Jahr nochmals verschärfen, weil der Hilfsfonds zum Ausgleich inflationsbedingter Kostensteigerungen Ende April auslaufe.
Hoffnung setzt die BKG auf die geplanten Möglichkeiten der Umwandlung von bisherigen Krankenhäusern in sogenannte ambulant-stationäre Versorgungseinrichtungen, die der Bund mit der Abkürzung „Level 1i“ in seiner anvisierten Krankenhausreform beschreibt. Dafür würden sich aus Sicht der BKG mehrere Standorte in Bayern eignen.
„Die Krankenhausträger benötigen Klarheit für die künftigen Rahmenbedingungen solcher integrierten Versorgungseinrichtungen, auch um die Veränderungen den Bürgerinnen und Bürgern verbindlich erläutern zu können“, forderte Bischof.
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