Bayern und Mecklenburg-Vorpommern führen Maskenpflicht im Nahverkehr ein

München – Nach Sachsen führen auch Mecklenburg-Vorpommern und Bayern zum Schutz vor Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr ein.
Wie Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in Schwerin sagte, müssen Nutzer von Straßenbahn, Bus oder Taxi ab dem 27. April einen Mund- und Nasenschutz tragen. Verlangt werde eine Stoffmaske, alternativ könne auch ein Tuch als Schutz getragen werden, erklärte sie.
Für Einkäufe in Geschäften des Einzelhandels gelte hingegen weiterhin die dringende Empfehlung, eine Alltagsmaske zu tragen, nicht aber eine Pflicht. Die Maskenpflicht für den Nahverkehr sei nötig, weil mit der Ladenöffnung und der Öffnung der Schulen kurze Zeit später auch die Nutzung der Nahverkehrsmittel wieder deutlich zunehme und in Bussen und Bahnen das Abstandsgebot kaum einzuhalten sei.
Es gelte aber, die eingeleitete Rückkehr zu mehr Normalität im sozialen und wirtschaftlichen Leben mit dem Gesundheitsschutz zu verbinden. Wer sich selbst schütze, schütze auch andere und sorge so mit dafür, dass weitere Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen möglich würden, argumentierte Schwesig.
Von kommender Woche an sind auch in Bayern Mund-Nasen-Schutz, Alltagsmasken oder auch Schals Pflicht, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heute in einer Regierungserklärung im Landtag ankündigte. „Man nennt das im allgemein auch eine Maskenpflicht.“
In Sachsen muss seit heute beim Einkauf und im Nahverkehr ein Mund-Nasen-Schutz oder Schal getragen werden. Zudem gibt es eine solche Pflicht in einzelnen Städten. Die Bundesregierung empfiehlt bislang nur „dringend“, Masken zu tragen.
Die Bundesregierung rechnet unterdessen damit, dass während der Coronakrise Milliarden von Atemschutzmasken in Deutschland benötigt werden.
„Wenn wir allen Menschen in Deutschland das Arbeiten, Einkaufen und Busfahren mit Mundschutz ermöglichen möchten, brauchen wir zwischen acht und zwölf Milliarden Masken pro Jahr“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) der Bild am Sonntag. „Wenn wir einen beträchtlichen Teil davon in Deutschland produzieren, haben wir viel erreicht.“
Ein entsprechender Produktionsstab ist in seinem Ministerium angesiedelt, von der Milliardenproduktion ist man allerdings noch weit entfernt. „Unser Ziel ist es, dass wir schon in der zweiten Sommerhälfte Millionen OP-Masken und Mundschutze in Deutschland produzieren können“, so Altmaier.
Man könne den Unternehmen zwar nicht vorschreiben, was oder wie viel sie zu produzieren hätten. „Wir werden die Industrieproduktion aber mit Investitionszuschüssen und Abnahmegarantien mit in Gang bringen.“
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