Verbraucherbefragung zu Nährwert-Logos gestartet

Berlin – In der Debatte um klarere Kennzeichnungen für Zucker, Fett und Salz in vielen Lebensmitteln sollen nun die Verbraucher entscheiden. Das Bundesernährungsministerium hat eine Befragung gestartet, um schließlich über das geplante Nährwert-Logo zu entscheiden.
Im Juli und August würden 1.600 Teilnehmer zur Wahrnehmung und Verständlichkeit verschiedener Modelle in einer vom Meinungsforschungsunternehmen INFO organisierten Umfrage befragt, darunter auch zum Nutri-Score, teilte das Ministerium mit. Ein Resultat soll Ende September vorliegen.
Zur Auswahl stehen vier verschiedene Modelle. Darunter ist das aus Frankreich stammende System Nutri-Score, für das sich Verbraucherschützer und die SPD stark machen. Es bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an – auf einer fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot.
Getestet werden soll außerdem das „Keyhole“-Modell aus Skandinavien mit einem weißen Schlüsselloch auf grünem Grund, das eine positive Nährwertbewertung anzeigt. Teil der Befragungen sind daneben zwei noch nicht in der Praxis eingesetzte Modelle: ein vom bundeseigenen Max-Rubner-Forschungsinstitut entwickeltes Logo und ein Label, das der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft BLL vorgeschlagen hat.
„Das Ergebnis wird für mich maßgeblich sein“, sagte Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU). Sie werde dann einen entsprechenden Verordnungsentwurf vorlegen, der dieses Nährwertkennzeichen empfiehlt.
Die Verbraucherforschung in verschiedenen Formaten solle sicherstellen, dass das künftige System eine gute Orientierung biete, sagte Klöckner. Sie sagte, ein verpflichtendes nationales System sei europarechtlich nicht möglich. Von einer europaweit einheitlichen Kennzeichnung „sind wir weit entfernt“.
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