Politik

Verbraucherbefragung zu Nährwert-Logos gestartet

  • Montag, 22. Juli 2019
MRI-Modell, Nutri-Score, BLL-Modell oder Keyhole®? Im Sommer haben Verbraucher die Wahl.
MRI-Modell, Nutri-Score, BLL-Modell oder Keyhole®? Im Sommer haben Verbraucher die Wahl.

Berlin – In der Debatte um klarere Kennzeichnungen für Zucker, Fett und Salz in vie­len Lebensmitteln sollen nun die Verbraucher entscheiden. Das Bundesernährungs­ministerium hat eine Befragung gestartet, um schließlich über das geplante Nähr­wert-Logo zu entscheiden.

Im Juli und August würden 1.600 Teilnehmer zur Wahrnehmung und Verständlichkeit verschiedener Modelle in einer vom Meinungsforschungsunternehmen INFO organi­sier­ten Umfrage befragt, darunter auch zum Nutri-Score, teilte das Ministerium mit. Ein Resultat soll Ende September vor­liegen.

Zur Auswahl stehen vier verschiedene Modelle. Darunter ist das aus Frankreich stammende System Nutri-Score, für das sich Verbraucherschützer und die SPD stark machen. Es bezieht neben dem Ge­halt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlens­wer­te Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an – auf einer fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot.

Getestet werden soll außerdem das „Keyhole“-Modell aus Skandinavien mit einem weißen Schlüsselloch auf grünem Grund, das eine positive Nährwertbewertung an­zeigt. Teil der Befragungen sind daneben zwei noch nicht in der Praxis eingesetzte Modelle: ein vom bundeseigenen Max-Rubner-Forschungsinstitut entwickeltes Logo und ein Label, das der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft BLL vorgeschlagen hat.

„Das Ergebnis wird für mich maßgeblich sein“, sagte Bundesernährungsminis­te­rin Julia Klöckner (CDU). Sie werde dann einen entsprechenden Verordnungsent­wurf vorlegen, der dieses Nährwertkennzeichen empfiehlt.

Die Verbraucherforschung in verschiedenen Formaten solle sicherstellen, dass das künftige System eine gute Orientierung biete, sagte Klöckner. Sie sagte, ein verpflich­tendes nationales System sei europarechtlich nicht möglich. Von einer europaweit ein­heitlichen Kennzeichnung „sind wir weit entfernt“.

dpa/afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung