Vermischtes

Berliner Feuerwehr soll Rettungsfälle abgeben können

  • Montag, 25. Juli 2022
/dpa
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Berlin – Um die Überlastung des Rettungsdienstes bei der Berliner Feuerwehr in den Griff zu bekommen, soll­en zu leichteren Fällen keine Rettungswagen mehr geschickt werden. Nach Angaben der Berliner Gewerk­schaft der Polizei (GdP) wurden heute eine Reihe von Codes bei der Notrufannahme angepasst, so dass mehr Einsätze an die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV Berlin) abgegeben werden können.

Dies wurde seit langem von Beschäftigten, Personalrat und Gewerkschaften gefordert. Zuletzt hatte Innense­natorin Iris Spranger (SPD) den Druck auf die Feuerwehrleitung erhöht und eine Steuerungsgruppe einge­setzt, die zügig Verbesserungsvorschläge erarbeiten soll.

Nach einem Bericht der B.Z. sind die Mitarbeiter der Leitstelle in einer internen Mitteilung über sogenannte Codeanpassungen informiert worden. Die Codes sind Bestandteil eines standardisierten Computersystems, dass bei 112-Notrufen abgefragt wird.

Es stellt den Mitarbeitern standardisierte Schlüsselfragen, auf deren Basis dann Einsatzkräfte losgeschickt werden. Dadurch kam es aber auch zu vielen Einsätzen bei Bagatellfällen. Dies sorgte für Kritik, weil sich der Rettungsdienst so quasi ständig im Ausnahmezustand befindet – und es teils keinen freien Rettungswagen (RTW) mehr gab.

Ab sofort sollen nun Fälle wie eine allergische Reaktion ohne Atembeschwerden, geringfügige Verbrennung oder ungefährliche Blutung nach Trauma von der Kassenärztlichen Vereinigung übernommen werden, schreibt die B.Z.. Von der Feuerwehr gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.

Die GdP zeigte sich erleichtert, dass Bewegung in die angespannte Situation beim Rettungsdienst der Feuer­wehr kommt. „Die Code-Anpassungen ergeben absolut Sinn, weil wir hier über sehr viele Fälle reden, die bis­her mit einem RTW beschickt wurden, ohne dass dieser wirklich gebraucht wird“, sagte Sprecher Benjamin Jendro. Es sei allerdings bedauerlich, dass es dafür erst eines „dauerhaften Ausnahmezustandes und eines faktischen Notstandes“ bedurft hätte.

dpa

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