Vermischtes

Berliner Rettungsdienst trotz Änderungen weiter überlastet

  • Mittwoch, 24. August 2022
/dpa
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Berlin – Die ersten Veränderungen im überlasteten Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr haben noch keine ausreichenden Verbesserungen gebracht. Weiterhin muss die Feuerwehr immer wieder den Ausnahmezustand ausrufen, weil zu viele Notrufe eingehen und es nicht genug Kranken- und Rettungswagen gibt.

Das zeigen die aktuellen Entwicklungen und Zahlen ebenso wie die Einschätzungen der Feuerwehr selbst. Nun will sich das Abgeordnetenhaus am 5. September im Innenausschuss mit der problematischen Situation befassen, wie der FDP-Innenpolitiker Björn Jotzo ankündigte.

Jotzo sagte, obwohl die Feuerwehr seit Juli zu einigen bestimmten kleineren Verletzungen keine Rettungs­wa­gen mehr schicke, sondern an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung oder an Hausärzte verweise, seien inzwischen wieder Höchstwerte bei der Zahl der Krankenfahrten erreicht.

Auch Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein räumte ein: „Die geänderten Codes sind nur ein Puzzleteil von vielen. Weitere Codes kommen noch dazu. Das reicht aber noch nicht.“

Geht bei der Feuerwehr ein 112-Notruf zu einem verletzten Menschen ein, wird geklärt, ob ein Notfalleinsatz erforderlich ist. Zur Entlastung wurden 14 sogenannte Codes geändert, so dass zu Patienten mit kleineren allergischen Reaktionen, Verbrennungen, Blutungen oder Augenverletzungen kein Rettungswagen mehr fährt.

Das Problem ist schon seit Jahren, dass viele Menschen mit alltäglichen Verletzungen oder Krankheiten die Notrufnummer 112 anrufen und so beim Rettungsdienst der Feuerwehr auch viele Bagatellfälle landen.

Sind dann 80 Prozent der Krankenwagen unterwegs, wird der Ausnahmezustand ausgerufen. 2020 war das laut Jotzo 64 Mal der Fall, 2021 verdreifachte sich die Zahl auf 178. Im laufenden Jahr gab es noch einen weiteren Anstieg.

dpa

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