Beschäftigte zuletzt deutlich länger krankgeschrieben

Hannover – Beschäftigte in Deutschland sind nach Daten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) zuletzt deutlich länger krankgeschrieben gewesen.
Wie die Kasse heute mitteilte, summierten sich die krankheitsbedingten Fehltage ihrer berufstätigen Mitglieder im ersten Halbjahr des laufenden Jahres auf rund 11,9 Millionen. Das war gleichbedeutend mit einer Steigerung um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als es nur 7,6 Millionen Tage waren.
Der Krankenstand bewegte sich nach Angaben der KKH zwar parallel weiter auf hohem Niveau, stieg im Vorjahresvergleich jedoch weit weniger stark. Demnach waren im ersten Halbjahr an jedem einzelnen Tag bundesweit im Schnitt 6,3 Prozent der Beschäftigten krankgeschrieben. Das war lediglich ein leichtes Plus gegenüber den ersten sechs Monaten des vorangegangenen Jahres 2022.
Der Anstieg der Fehlzeiten war laut Krankenkasse vor allem auf psychische Leiden zurückzuführen. So nahm die Krankschreibedauer bei wiederkehrenden Depressionen im Vorjahresvergleich von durchschnittlich etwa 89 auf rund 112 Tage zu.
Für die hohe Zahl an Krankschreibungen war demnach vor allem eine starke Erkältungs- und Grippewelle im Winter verantwortlich, es gab außerdem wieder eine Zunahme bei Attesten wegen einer Coronainfektion.
Auch die elektronische Krankschreibung trägt nach Angaben der KKH zu den hohen Werten bei. Aufgrund der automatischen digitalen Übermittlung gingen inzwischen nahezu alle Atteste bei den Kassen ein und würden statistisch erfasst, hieß es.
Früher hätten Patienten Krankmeldungen selbst an die Kassen senden müssen, was sie meist nur bei längeren Krankschreibungen taten, die einen Krankengeldfall auslösten. Bei kürzeren Zeiten sei das oft unterblieben.
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