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Krankenstand unter Beschäftigten auf Rekordhoch

  • Montag, 31. Juli 2023
/mpix-foto, stock.adobe.com
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Hamburg – Der Krankenstand unter den Beschäftigten der DAK-Gesundheit ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf einen neuen Höchststand geklettert. Laut einer Auswertung der Krankenkasse stieg er im ersten Halbjahr 2023 auf 5,5 Prozent. Das sei der höchsten Stand seit dem Start der Halbjahresstatistik vor zehn Jahren, teilte die Kasse mit.

Die DAK sprach von „ungewöhnlich“ vielen krankheitsbedingten Ausfällen. Der Krankenstand unter ihren etwa 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten war demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als er bei 4,4 Prozent gelegen hatte, deutlich erhöht.

Rund die Hälfte der Beschäftigten war bis Ende Juni mindestens ein­mal krankgeschrieben. Eine so hohe Quote von 50 Prozent werde üblicherweise erst Ende des Jahres er­reichte, erklärte die Kasse in Hamburg.

Wie andere Krankenkassen zuvor berichtete die DAK-Gesundheit in diesem Zusammenhang von einer massiven Zunahme von Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten wie etwa Husten und Schnupfen, deren Zahl sich im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres 2022 fast verdoppelte und „maßgeblich“ für den Spitzenwert in der Statistik verantwortlich sei. Aber auch Krankschreibungen wegen psychischer Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen wurden deutlich häufiger registriert.

Nach dem Ende der Coronapandemie sei es zu einem Nachholeffekt bei Infekten und Immunisierungen ge­kommen, erklärte die Kasse zur Begründung. Es spielten aber auch andere Gründe eine Rolle. So gebe es in Belegschaften eine höhere Sensibilität dafür, mit potenziell ansteckenden Krankheiten lieber zu Hause zu bleiben.

Zudem gingen aufgrund des neuen elektronischen Meldeverfahrens inzwischen alle Krankschreibungen „au­tomatisch und zuverlässig“ bei den Krankenkassen ein, was sich ebenfalls auf die entsprechenden Statistiken aus­wirke.

Besonders hoch war der Krankenstand im ersten Halbjahr im Branchenvergleich laut DAK-Gesundheit unter den Beschäftigten der Altenpflege mit 7,4 Prozent und im Kitabereich mit 7,1 Prozent. In diesen Berufen fehle ohnehin Personal, erklärte die Kasse. Die Werte zeigten, dass das Thema Krankenstand nach der Pandemie wichtig bleibe.

„Hier müssen wir Berufsgruppen mit Personalmangel besonders im Blick behalten, weil Stress und Überstun­den den Krankenstand hochtreiben können“, erklärte DAK-Chef Andreas Storm. Sonst drohe ein „Teufelskreis“.

afp

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