Betriebliche Gesundheitsförderung wird kaum genutzt

Berlin – Nur knapp vier Prozent der Beschäftigten in Deutschland haben von Krankenkassenleistungen zur betrieblichen Gesundheitsförderung profitiert. Das geht aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über die das RedaktionsNetzwerk Deutschland berichtet.
Demnach wurden 2016 knapp 1,44 Millionen der rund 37 Millionen abhängig Beschäftigten in 13.172 Unternehmen von Kassenleistungen zur Prävention erreicht. Die Kassen gaben dabei 147 Millionen Euro für die betriebliche Gesundheitsförderung aus, knapp doppelt so viel wie 2015, vor Inkrafttreten des neuen Präventionsgesetzes. Zahlen für das Jahr 2017 liegen laut Bundesgesundheitsministerium noch nicht vor.
Linken-Politikerin Sabine Zimmermann beklagte eine verkehrte Ausrichtung der Maßnahmen. „Fast alle Programme wollen das Verhalten der Beschäftigten verändern, aber nur rund die Hälfte der Maßnahmen zielt auch auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Betrieb“, sagte sie den Zeitungen. Dabei sei allgemein bekannt, dass Druck und Arbeitshetze genauso krank machten wie unnötige körperliche Belastungen am Arbeitsplatz – und das gilt gerade auch für Beschäftigte ohne Führungsaufgaben.
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