Betrugsfälle verursachen erheblichen Schaden bei KKH
Hannover – Durch Betrugsfälle ist der Kaufmännischen Krankenkasse KKH im vergangenen Jahr ein Schaden von 3,7 Millionen Euro entstanden. Wie die Krankenkasse mitteilte, ist das der gröte Schaden in der Geschichte.
Das Ermittlerteam der Krankenkasse deckte demnach bundesweit 270 neue Delikte auf und erstattete in 22 Fällen Strafanzeige. Der Betrug in der ambulanten Pflege habe besonders deutlich zugenommen, sagte KKH-Chefermittlerin Dina Michels heute in Hannover. Hier wurden 110 neue Fälle registriert. Notwendig sei eine stärkere Spezialisierung der Polizei mit Blick auf Korruption im Gesundheitswesen, forderte sie.
2016 hatte die Kasse mit Sitz in Hannover Abrechnungsbetrug in Höhe von 1,8 Millionen Euro ans Licht gebracht, damals gab es 810 Einzelfälle. Der weitaus größte Schaden entstand 2017 bei Krebsmedikamenten.
Ein Apotheker aus Nordrhein-Westfalen soll jahrelang gestreckte Krebsmittel abgegeben, bei Krankenkassen aber die volle Dosis abgerechnet haben. Dadurch soll allein den Krankenkassen ein Schaden von 56 Millionen Euro entstanden sein. Auf die KKH entfielen mehr als 1,5 Millionen Euro. Die Kasse hat bundesweit rund 1,7 Millionen Versicherte.
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