Bundeswehr setzt „fliegende Intensivstation“ ein

Berlin – Die Bundeswehr kann ihr Transportflugzeug A400M seit heute als „fliegende Intensivstation“ (Intensive Care Aeromedical Evacuation) einsetzen. Gestern stellte das Bundesverteidigungsministerium das als Sanitätsflugzeug ausgerüstete Flugzeug vor.
Von dem elfköpfigen medizinischen Team an Bord könnten derzeit zwei Intensivpatienten (Intensive Care) sowie zwei Patienten der Kategorie Intermediate Care und weitere zwei der Stufe Low Care betreut werden, schreibt das Ministerium auf seiner Internetseite. Hauptaufgabe der medizinischen Crew an Bord sei es demnach, die vorbehandelten Patienten während des Fluges zu stabilisieren und im Falle von Verschlechterungen ihres Zustandes einzugreifen.
Generalarzt Rafael Schick bezeichnete die Ausstattung als großen Schritt nach vorne bei der medizinischen Evakuierung. Der Einsatzleiter an Bord, Oberstarzt Axel Höpner, stellt die Intensive-Care-Aeromedical-Evacuation-Version des A400M im Vergleich zur Transall als einen Wechsel vom „historischen Geländewagen hin zu einem SUV der Oberklasse“ dar. Es sei eine entscheidende Verbesserung zur Transall, dass der A400M alle Einsatzgebiete nonstop anfliegen könne. Er sei zudem schneller.
Verteidigungsstaatssekretär Benedikt Zimmer erklärte, der Schutz und die Versorgung der Soldaten habe höchste Priorität. Die medizinische Versorgung aus der Luft bezeichnete er als „Mangelressource im multinationalen Rahmen“. Mit der fliegenden Intensivstation werde die Bundeswehr einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die europäische Säule in der Allianz zu stärken.
Die A400M gilt als einer der modernsten Militär-Transporter der Welt. Bei der Entwicklung und nach Auslieferung der ersten Flieger ab 2014 gab es allerdings immer wieder technische Probleme.
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