FSME-Risikogebiete: Weiterhin 146 Kreise betroffen
Berlin – Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat seine Übersichtskarte über Risikogebiete für eine Infektion mit dem Erreger der Frühsommermeningoencephalitis (FSME) aktualisiert. Wie im Vorjahr weist das RKI 146 Kreise und Landkreise (LK) in Deutschland als FSME-Risikogebiete aus.
Demnach besteht ein Infektionsrisiko vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen und im südöstlichen Thüringen. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen (LK Marburg-Biedenkopf), im Saarland (Saar-Pfalz-Kreis), in Rheinland-Pfalz (LK Birkenfeld), und seit 2014 mit dem Vogtlandkreis auch in Sachsen.
FSME wird durch das FSME-Virus verursacht, das durch Zecken auf den Menschen übertragen wird. „Der typische Verlauf einer FSME-Erkrankung ist biphasisch und beginnt mit unspezifischen, grippeähnlichen Beschwerden (Inkubationszeit meist sieben bis 14 Tage)“, schreiben Autoren des RKI im Epidemiologischen Bulletin (17/2017). Nach einem kurzen Intervall von rund einer Woche folgten die spezifischen neurologischen Manifestationen der FSME. Ein hoher Anteil der Infektionen verlaufe jedoch asymptomatisch oder die zweite Krankheitsphase bleibe aus, Schätzungen gehen von 70 bis 95 Prozent aus.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die in FSME-Risikogebieten Kontakt zu Zecken haben könnten. „Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten mit besonders hoher FSME-Inzidenz verhindert werden“, hieß es aus dem RKI. Es empfiehlt Ärzten, besonders während der Zeckensaison bei entsprechender Symptomatik überall in Deutschland differentialdiagnostisch an FSME zu denken.
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