Politik

Cannabis­legalisierung: Holetschek sagt Belastung für Gesundheitssystem voraus

  • Montag, 9. Januar 2023
/picture alliance, Sammy Minkoff
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München – In Bayern müssen nach Worten von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) immer mehr Men­schen wegen der Folgen von Cannabiskonsum behandelt werden. Durch die Legalisierung von Cannabis – wie von der Ampelkoalition im Bund vorgesehen – werde das Gesundheitssystem weiter belastet, warnte Holetschek laut Mitteilung von gestern.

Zwischen 2008 und 2020 hätten sich die Fälle von stationär behandelten Psychosen in Verbindung mit Can­nabis mehr als verzehnfacht – von 56 auf 631 Fälle. Im ambulanten Bereich sei die Zahl der Psychosen zwi­schen 2018 und 2020 von 1.513 auf 2.007 Fälle gestiegen.

„Das zeigt deutlich, dass wir mehr Kraft in Präven­tion und Aufklärung stecken müssen, anstatt Cannabis legal zu machen“, sagte Holetschek. Der CSU-Politiker verwies auf Beispielzahlen aus den USA: In Staaten, in denen Can­nabis legalisiert worden sei, hätten sich die Fallzahlen bei den Behandlungen drastisch erhöht. Man dürfe in Deutschland diesen Feh­ler nicht wiederholen.

„Die Politik ist verpflichtet, auch die Kosten des Gesundheitssystems im Blick zu behalten. Legale Drogen wie Alkohol und Tabak belasten das System bereits in erheblichem Ausmaß. Es wäre fahrlässig, wenn durch die Lega­lisierung von Cannabis eine weitere Belastungsquelle hinzukäme“, argumentierte Holetschek.

dpa

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