Cannabislegalisierung: Holetschek sagt Belastung für Gesundheitssystem voraus

München – In Bayern müssen nach Worten von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) immer mehr Menschen wegen der Folgen von Cannabiskonsum behandelt werden. Durch die Legalisierung von Cannabis – wie von der Ampelkoalition im Bund vorgesehen – werde das Gesundheitssystem weiter belastet, warnte Holetschek laut Mitteilung von gestern.
Zwischen 2008 und 2020 hätten sich die Fälle von stationär behandelten Psychosen in Verbindung mit Cannabis mehr als verzehnfacht – von 56 auf 631 Fälle. Im ambulanten Bereich sei die Zahl der Psychosen zwischen 2018 und 2020 von 1.513 auf 2.007 Fälle gestiegen.
„Das zeigt deutlich, dass wir mehr Kraft in Prävention und Aufklärung stecken müssen, anstatt Cannabis legal zu machen“, sagte Holetschek. Der CSU-Politiker verwies auf Beispielzahlen aus den USA: In Staaten, in denen Cannabis legalisiert worden sei, hätten sich die Fallzahlen bei den Behandlungen drastisch erhöht. Man dürfe in Deutschland diesen Fehler nicht wiederholen.
„Die Politik ist verpflichtet, auch die Kosten des Gesundheitssystems im Blick zu behalten. Legale Drogen wie Alkohol und Tabak belasten das System bereits in erheblichem Ausmaß. Es wäre fahrlässig, wenn durch die Legalisierung von Cannabis eine weitere Belastungsquelle hinzukäme“, argumentierte Holetschek.
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