Vermischtes

Caritas: Pflegebranche attraktiver als ihr Ruf

  • Mittwoch, 27. März 2019
EIne Pflegefachkraft hilft einem Pflegebedürftigen in den Rollstuhl. /dpa
/dpa

Berlin – Das Image der Pflege ist nach Angaben der Caritas in der Öffentlichkeit „viel zu negativ“. Man dürfe die Debatte nicht auf Entgelte verengen, sondern müsse die Arbeits­bedingungen insgesamt betrachten, sagte Norbert Altmann, Sprecher der Dienstgeber­seite des katholischen Wohlfahrtsverbandes, heute in Berlin. Die Pflegebranche biete attraktive Arbeitsbedingungen, einen sicheren Job und guten Berufsperspektiven, so der Verbandsvertreter.

Mit Blick auf die Caritas verwies Altmann auf die Ergebnisse des „Caritaspanel 2018“ und weiterer Marktdaten, die er mit dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) vorstellte. Dabei kritisierte er auch ein „verzerrtes Bild“ über die Tarifbindung in der Pflege, wonach angeblich 80 Prozent nicht tarifgeregelt seien.

Diese Zahl sei nur erklärbar, weil die Einrichtungen und Dienste der Caritas und Diakonie nicht als tarifgebunden geführt würden. Demgegenüber bestehe aber allein bei der Cari­tas für 90 Prozent ihrer 650.000 Beschäftigten, einschließlich der 156.000 Mitarbeiter in der Altenhilfe, eine eigene Tarifbindung. Der Marktanteil der beiden großen Wohlfahrts­verbände in der Pflege liegt demnach bei jeweils 15 Prozent. Damit käme man auf eine Tarifbindung von rund 50 und nicht 20 Prozent.

Bei der Fachkräftevergütung liegt die Caritas nach eigenen Angaben „im Wettbewerbsver­gleich an der Spitze“. Mit einer Vergütung von bis zu 3.780 Euro zuzüglich Zeitzuschlägen für Pflegefachkräfte sei das Gehalt deutlich höher als die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im vergangenen Sommer geforderten bis zu 3.000 Euro.

Nach Angaben des IAB-Forschungsleiters Lutz Bellmann verzeichnet die Caritas eine hohe Verweildauer bei ihren Angestellten. So verbleibe deutlich über ein Drittel von ihnen länger als zehn Jahre beim selben Dienstgeber. Zudem würden knapp 75 Prozent der Auszubildenden später übernommen. Die Dienstgeber suchten zwar dringend nach Fachkräften, sie seien aber im Vergleich zu anderen Unternehmen „relativ erfolgreich“.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung