Corona: Erste Hausärzte impfen in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin/Wismar – In Mecklenburg-Vorpommern führen erste Hausarztpraxen Coronaimpfungen durch. Zunächst acht Hausärzte in einer ersten Testphase in Zusammenarbeit mit Impfzentren dabei, wie ein Sprecher des Landkreises Nordwestmecklenburg heute sagte.
Die Mediziner hätten zuvor in mobilen Impfteams mitgewirkt und seien im Umgang mit dem Impfstoff geschult. Einem Bericht der Welt zufolge hatte es gestern in einer Hausarztpraxis in Neuburg bei Wismar erste Coronaimpfungen für Senioren gegeben.
Nach Angaben des Schweriner Gesundheitsministeriums liegt die Organisation der Impfungen in der Zuständigkeit der Landkreise. Hausärzte könnten dabei gewissermaßen als „Außenstellen der Impfzentren“ fungieren, sagte ein Sprecher. Die Zuteilung der Patienten erfolge aber über die zentrale Terminvergabe durch die beauftragten Callcenter.
In Mecklenburg-Vorpommern hat mit 2,9 Prozent die bundesweit höchste Impfquote. Seit dem Impfstart Ende Dezember wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts rund 47.200 Menschen im Land geimpft.
Zunächst war vorrangig in Pflegeheimen geimpft worden. Inzwischen erhalten zu Hause lebende Senioren über 80 Jahre eine schriftliche Einladung und können telefonisch Termine vereinbaren. Das System scheint nach ersten Anlaufschwierigkeiten zu funktionieren.
Beim Deutschen Hausärzteverband trifft die rasche Einbindung niedergelassener Ärzte in die Impfkampagne auf Zustimmung. „Wir müssen flexibel sein. Wo es möglich ist, Menschen nicht über weite Strecken bis zum Impfzentrum zu transportieren, sollte man auch Wege finden, Impfungen in den Praxen durchzuführen“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Ulrich Weigeldt, der Welt.
Vor allem wegen der notwendigen Tiefkühlung des verwendeten Impfstoffs der Hersteller Biontech/Pfizer war die Impfung bislang auf Impfzentren und mobile Teams aus diesen Zentren beschränkt. Inzwischen stehe aber fest, „dass der Impfstoff auch ohne extreme Kühlung für ein paar Stunden haltbar ist und daher auch in Praxen verimpft werden kann“, erklärte Weigeldt.
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