Corona: EU steuert weitere 100 Millionen für globale Impfstoffplattform bei

Paris – Die Europäische Union (EU) wird weitere Finanzhilfen für die Impfstoffplattform COVAX zur Verfügung stellen. Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Rahmen des Pariser Friedensforums an. Rund 60 Chefs von Staaten, Regierungen oder internationalen Organisationen diskutierten bei der Veranstaltung eine internationale Antwort auf die Coronakrise.
Demnach sollen 100 Millionen Euro aus der allgemeinen Reserve des Europäischen Entwicklungsfonds als Direktzuschuss an die Impfallianz Gavi fließen. Diese leitet das Projekt COVAX, das wiederum Teil der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitinitiierten Initiative ACT (kurz für Access to COVID-19 Tools) Accelerator ist.
Ziel von COVAX ist eine gerechte globale Verteilung von Impfstoffen gegen COVID-19. Insgesamt beteiligen sich daran bereits 184 Länder, darunter 92 mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Sie alle können über ihre Teilnahme Zugang zu potenziellen Impfstoffen erhalten.
Die finanzielle Unterstützung der EU werde strategisch durch Bankgarantien in Höhe von 400 Millionen Euro ergänzt, die Gavi über die Europäische Investitionsbank zur Verfügung stehen werden, heißt es in einer Mitteilung der Europäischen Kommission. Die entsprechende Garantie wurde demnach heute unterzeichnet. Der Gesamtbetrag der EU für COVAX steige damit auf 500 Millionen Euro.
Auch weitere EU-Mitglieder kündigten an, sich finanziell an der Impfstoff-Initiative beteiligen zu wollen. Frankreich sagte demnach 100 Millionen Euro, Spanien 50 Millionen Euro und Finnland 2 Millionen Euro zu. Damit belaufe sich der Gesamtbeitrag der EU und ihrer Mitglieder auf 870 Millionen Euro, erklärte die Kommission.
„Die EU zeigt, dass wir fest entschlossen sind, niemanden zurückzulassen und den COVID-19-Impfstoff zu einem globalen öffentlichen Gut zu machen“, so Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften.
Insgesamt benötigt COVAX nach Angaben der WHO zwei Milliarden Dollar (etwa 1,7 Milliarden Euro) um das Ziel, zwei Milliarden Impfdosen verteilen zu können, zu erreichen. Ende September waren davon laut WHO bereits 700 Millionen an Spendengeldern zusammengekommen.
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