Politik

Corona-Warn-App soll Mitte Juni fertig sein

  • Freitag, 15. Mai 2020
/Kzenon, stock.adobe.com
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Berlin – Die geplante Corona-Warn-App in Deutschland soll rechtzeitig zur geplanten Rück­kehr zur Reisefreiheit in Europa Mitte Juni fertig sein. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte heute in Berlin, der Termin entspreche „in etwa dem derzeitigen Plan“.

Zugleich stellte er klar, dass eine von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ins Gespräch gebrachte Quarantäne-App keine Unterfunktion der Warn-App sei. „Ich glaube, das sind zwei getrennte Dinge.“

Die Corona-Warn-App soll einen Hinweis an Nutzer schicken, wenn sie sich länger in der Nähe von jemand aufgehalten haben, der positiv auf den Erreger der Lungenkrankheit CO­VID-19 getestet wurde.

Die dafür notwendigen Daten zu via Bluetooth registrierten Kontakten sollen nicht zen­tral gespeichert werden, sondern nur beim Nutzer selbst. Bisher bemühen sich die Ge­sundheits­ämter, Infektionsketten nachzuverfolgen, damit sich das Virus nicht weiterver­breitet.

Seibert bestätigte einen Bericht des Spiegels, wonach die Regierung eine Agentur mit der Entwicklung einer Werbekampagne beauftragt hat. Dies entspreche dem Informationsauf­trag.

Dem Bericht habe allerdings teilweise auf „sehr frühe Skizzen zu dieser Kampagne, die zum Teil schon überholt sind, zurückgegriffen“. Über die Kosten könne er derzeit noch keine Angaben machen.

Die Quarantäne-App soll Gesundheitsämter bei der Verfolgung von Quarantänefällen un­terstützen, schreibt die Süddeutsche Zeitung heute. Die Zeitung beruft sich auf eine Ant­wort der Bundesregierung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Manuel Höferlin.

Demnach wird diese App derzeit vom Münchner Medizin-IT Start-up Climedo Health und der US-Softwarefirma SAS entwickelt. Climedo Health bietet laut SZ bereits eine Art digi­talen Assistenten für Ärzte an, der die Therapie begleitet. Eine ähnliche Unterstützung ist jetzt auch für Gesundheitsämter geplant.

FDP-Digitalexperte Höferlin wünscht sich nach dem Planungschaos um die Apps vor allem eine bessere Kommunikation, schreibt die SZ. Das Durcheinander hätte einiges Vertrauen in der Bevölkerung gekostet. Wichtig sei deshalb, dass auch das Nutzen der Quarantäne-App freiwillig sein werde. Zudem müsse Höferlin zufolge sichergestellt sein, dass bei der App europäische Datenschutzstandards gelten und Daten der Bürger ausschließlich in Deutschland gespeichert würden.

dpa/may

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