Politik

„Den Wert des KV-Systems vermitteln“

  • Mittwoch, 25. Januar 2017

Berlin – Ein klares Pladoyer für die ärztliche Selbstverwaltung haben der Vorstands­vor­sitz­ende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, sowie der amtie­ren­de Vorsitzende der Vertreterversammlung, Hans-Jochen Weidhaas, im Ge­spräch mit dem Deutschen Ärzteblatt abgegeben. „Selbstverwaltung ist ein Schatz, der auch in schwierigen Situationen bewahrt werden muss“, sagte Weidhaas.

Für Gassen ist am Vortag der parlamentarischen Abstimmung zum Selbstverwaltungs­stär­kungs­gesetz weiter klar, dass es ein solches Gesetz nicht braucht. „Man wird sehen, dass mit diesem Gesetz Prozesse weniger rund laufen, Selbstverwaltung eingeengt und die Leistungsfähigkeit reduziert wird“, sagte Gassen. Im Interview mit KV-on bekräftigte er, dass die Selbstverwaltung auch nach der Bundestagswahl erhalten und nicht weiter eingeschränkt werden sollte.

Für die Bundestagswahl will sich die KBV verstärkt mit den Inhalten ins Gespräch brin­gen, die bereits im Konzept „KBV 2020“ angelegt sind. Dazu zählen die Patienten­steue­rung sowie Konzepte zur ambulanten Notfallversorgung. Auch an der Basis der Ärzte und Psychotherapeuten will er wieder mehr für den Wert des KV-Systems werben.

Für Weidhaas ist es auch ein Blick zurück: „Ich war der erste Psychotherapeut in diesem Amt.“ Nach seiner Aussage war der Zusammenhalt zwischen den Vorsitzenden der Ver­tre­terversammlung ein hohes Gut. Als einen „schmerzhaften Teil meiner Amts­periode“ bezeichnet er im Gespräch mit dem Deutschen Ärzteblatt „diese riesige Proble­matik, in die wir hineingeraten sind, mit den zum Teil heftigen Auseinandersetzungen.“

In den vergangenen vier Jahren seien an vielen Stellen ihm als Vorsitzenden der Ver­tre­ter­versammlung die Hände gebunden gewesen. „Ich hätte gerne von Anfang an unse­re eigenen Gremien wie den Finanzausschuss oder den Vorstandsausschuss mit der Prob­lematik befasst.“

Seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin rät er, sich immer wieder zwei Fragen zu stellen: „Kann ich mit den Leuten, die jetzt im Vorstand und in der Vertreterversammlung sind, vertrauensvoll zusammenarbeiten? Und was soll mein täglicher Beitrag dafür sein, dass dies gelingt?“

bee

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