Ärzteschaft

Dermatologen raten zu Desinfektionsmitteln statt Seife

  • Donnerstag, 8. April 2021

Berlin/Jena – Ständiges Händewaschen mit Seife in der Coronapandemie hat zu mehr Handekzemen geführt. Darauf weist die Deutsche Dermatologische Gesellschaft hin und empfiehlt, lieber zu Desin­fektionsmittel zu greifen.

„Die empfohlenen intensivierten Maßnahmen der Handhygiene bergen ein nicht unerhebliches Gesund­heitsrisiko für die Entstehung von Handekzemen“, sagte der Sprecher der Gesellschaft, Peter Elsner vom Uniklinikum Jena.

Rückmeldungen aus Hautarztpraxen und -kliniken zeigten, dass die Zahl der Patienten mit solchen Be­schwerden seit einem Jahr steige, sagte Elsner. Besonders gefährdet seien Menschen im Medizinsektor.

Bei einer Befragung von mehr als 100 Beschäftigten des Universitätsklinikums München klagten 90 Pro­zent über die Symptome eines Handekzems wie Trockenheit, Rötung, Jucken, Brennen, Schuppen oder Risse.

„Natürlich gelten in der Pandemie die AHA-Regeln“, betonte Elsner. „aber für eine gesunde Haut ist des­infizieren besser als einseifen“. Seife löse die Fette aus der Haut, die natürliche Barriere des Körpers wer­de zerstört.

Die Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema Infektions­schutz lesen sich anders. „Viele Infektionskrankheiten werden über die Hände übertragen“, heißt es auf den Infoseiten. „Händewaschen ist eine einfache und wirksame Maßnahme, die vor einer Ansteckung schützen kann.“

Gerade in Zeiten von Krankheitswellen sei das besonders wichtig. Das Thema Pandemie und Handhygie­ne ist auch ein Programmpunkt bei der der Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft vom 14. bis 17. April 2021.

dpa

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