Ärzteschaft

Deutscher Ärztinnenbund fordert mehr Sicherheit für selbstständige Ärztinnen in Schwangerschaft und Elternzeit

  • Dienstag, 4. Juni 2024
/comzeal, stock.adobe.com
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Berlin – Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) wehrt sich gegen die Benachteiligung von schwangeren Ärztinnen, die in der Praxis niedergelassenen sind oder dies anstreben.

„Für Ärztinnen oder Zahnärztinnen bedeutet eine Schwangerschaft ein großes finanzielles Risiko, welches sie häufig von der eigenen Niederlassung abhält“, erläutert die Präsidentin des DÄB, Christiane Groß. Der Verband habe daher eine gemeinsame Erklärung des neuen „Bündnisses für den Mutterschutz für Selbstständige“ unterzeichnet. „Ohne Ausgleich für Elternzeiten stehen sie oft vor der Entscheidung: Kind oder Praxis. Für Kind und Praxis ist die finanzielle Unsicherheit zu groß. In einer Zeit des Mangels an Ärztinnen und Ärzten ist das ein zusätzliches Dilemma“, sagte Barbara Puhahn-Schmeiser, Vizepräsidentin des DÄB.

„Das Kranken(tage)geld ist für Selbstständige die einzige Möglichkeit, die persönlichen Lebenshaltungskosten in der Zeit der Schwangerschaft und im Mutterschutz abzusichern, jedoch aufgrund zahlreicher Ausschlusskriterien kein geeignetes Instrument dafür“, heißt es in der Erklärung. Fälle, in denen eine Schwangere ihre Tätigkeit einschränken oder unterbrechen müsse, weil die Arbeitsbedingungen ein unverantwortbares Gesundheitsrisiko darstellten, würden von Betriebskosten- und Ausfallversicherungen genauso wenig abgedeckt wie die Zeiten des Mutterschutzes vor und nach der Geburt. Teilweise seien sogar schwangerschaftsbedingte Krankschreibungen explizit vom Leistungsspektrum ausgeschlossen.

„Das Risiko einer Schwangerschaft ist so unkalkulierbar. Schwangere Selbstständige bezahlen ihren Kinderwunsch oft mit viel Geld, welches wiederum im Betrieb und bei der Altersvorsorge fehlt und schlimmstenfalls zu einer Insolvenz führt“, heißt es in dem Papier.

Der DÄB und die weiteren Verbände des Bündnisses fordern daher, den Mutterschutz für Selbstständige gesetzlich zu verankern. Das umfasst laut den Verbänden eine Einkommensabsicherung in der Schwangerschaft vor und nach der Geburt, Verbesserungen und Vereinfachungen im Elterngeld sowie Absicherungsmöglichkeiten und Maßnahmen für den Betrieb.

hil

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