Ärzteschaft

Positivliste mit unbedenklichen chirurgischen Tätigkeiten für schwangere Ärztinnen vorgestellt

  • Dienstag, 13. Februar 2024
/RomanR, stock.adobe.com
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Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hat zusammen mit der Initia­tive „Operieren in der Schwangerschaft“ (OPidS) eine Positivliste mit unbedenklichen chirurgischen Tätigkei­ten für schwangere Ärztinnen vorgestellt.

Darin werden mehr als 40 chirurgische Tätigkeiten benannt, die Schwangere unter Einhaltung von Schutz­maß­nahmen ausüben können. Sie umfassen unter anderem arthroskopische Eingriffe, Weichteiloperationen und Endoprothetik.

„Die Frauen erhalten häufig pauschal ein betriebliches Beschäftigungsverbot, weil die vorhandenen Möglich­keiten in der Klinik nicht ausgeschöpft werden oder Unsicherheit besteht“, erläuterte DGOU-Präsident Andre­as Seekamp.

Die Liste orientiert sich an den Vorgaben der gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung und soll schwangeren Ärztinnen sowie weiteren Verantwortlichen in der Klinik als Entscheidungshilfe dienen.

„In Zeiten von Fachkräftemangel kann damit das Potenzial der gut ausgebildeten Ärztinnen genutzt werden“, sagte Maya Niethard, Gründerin und Projektleiterin der Initiative „Operieren in der Schwangerschaft“.

Laut der DGOU und der Initiative ist es Aufgabe der Kliniken, pauschale Beschäftigungsverbote weitgehend zu vermeiden und gleichzeitig in Bereichen, die für eine Schwangere nicht angeraten sind, für notwendige Vertretungen zu sorgen – zum Beispiel für Nachtschichten.

Das Mutterschutzgesetz wurde 2018 novelliert und erlaubt seitdem ausdrücklich die Fortführung der berufli­chen Tätigkeit in der Schwangerschaft. Dies soll einer Diskriminierung schwangerer Frauen entgegenwirken.

Grundvoraussetzung für die Weiterbeschäftigung ist die Erstellung einer individuellen Gefährdungsbeurtei­lung, in der mögliche Gefahren im Arbeitsalltag identifiziert und ausreichende Schutzmaßnahmen definiert werden.

Mitte Januar hatte der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) eine aktualisierte Positivliste für die Arbeit schwangerer Ärztinnen in Anästhesie und Intensiv- sowie in Notfall-, Schmerz- und Palliativmedizin vorgestellt.

hil

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