Ärztinnenbund für mehr Gleichstellungsmaßnahmen in Kliniken
Berlin – Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) setzt sich dafür ein, dass mehr Krankenhäuser eine Gleichstellung von Ärztinnen und Ärzten fördern. Der DÄB verweist dabei auf einen Kurzbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung von Ende August dieses Jahres.
Danach verringern betriebliche Maßnahmen zur Förderung von Gleichstellung die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern. „Wenn sich das Gehaltsniveau angleicht, liegt das zu einem großen Teil daran, dass die Frauen mehr Arbeitsstunden leisten und höhere Positionen erreichen“, erklärte DÄB-Präsidentin Christiane Groß. Dies sei auch für das Gesundheitswesen nötig.
Der IAB-Bericht listet Maßnahmen auf, die die Gleichstellung fördern, unter anderem Mentoringprogramme, eine stärkere Einbindung von Beschäftigten in Elternzeit sowie betriebliche Angebote zur Kinderbetreuung.
„Aus unserer Sicht untermauert dieser Bericht, dass die Forderungen, die der DÄB schon lange erhebt, genau die richtigen sind, um unser Gesundheitssystem zu stabilisieren – indem man für die Frauen in medizinischen Berufen Bedingungen schafft, die Chancengleichheit überhaupt erst ermöglichen“, sagte Groß.
Ein Hemmnis für die Karriere von Ärztinnen sei außerdem die Umsetzung von Mutterschutzmaßnahmen bei Schwangeren. „Trotz aller begrüßenswerten Initiativen der letzten Monate werden immer noch viel zu viele schwangere Ärztinnen von patientennahen Tätigkeiten, insbesondere von OPs und Interventionen, ausgeschlossen oder sie erhalten komplette Beschäftigungsverbote“, kritisierte die DÄB-Vizepräsidentin Barbara Puhahn-Schmeiser.
Dabei existierten mittlerweile bewährte Erfahrungsberichte, wie es auf der Basis von Gefährdungsbeurteilungen verantwortbar möglich sei, schwangeren Ärztinnen die patientennahe Weiterbildung und Weiterarbeit zu ermöglichen, sagte sie.
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