Diskriminierung: Steffens beklagt Situation von Trans- und Intersexuellen
Düsseldorf – Nordrhein-Westfalens Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) hat die aktuellen Bedingungen für Menschen beklagt, deren Sexualität von herkömmlichen Geschlechterrollen abweicht. „Der Umgang mit inter- und transsexuellen Menschen in unserer Gesellschaft stellt nach wie vor eine Menschenrechtsverletzung dar“, sagte Steffens heute bei einer Fachtagung in Düsseldorf.
Das vorherrschende Rollenmodell werde niemandem gerecht, sagte Steffens. Vor allem Personen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizierten, seien von enormer Diskriminierung etwa im Gesundheitssystem betroffen.
Diese Situation führe mit dazu, dass laut einer vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebenen und 2012 veröffentlichten Studie 30 Prozent der Betroffenen in NRW schon einmal versucht haben, sich selbst umzubringen.
Insbesondere kritisierte die Ministerin die noch immer gebräuchliche Praxis, intersexuellen Kindern durch eine Operation ein Geschlecht zuzuordnen. Laut Experten können solche Eingriffe etwa zu Unfruchtbarkeit führen. Das Land unterstützt Treffen und Beratung für Betroffene.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: