Drei-Punkte-Plan für bessere Anschlussversorgung

Berlin – Patienten können nach einer Behandlung im Krankenhaus nicht immer direkt nach Hause entlassen werden. Doch die Kapazitäten sind knapp. Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) hat jetzt einen Drei-Punkte-Plan vorgelegt, um diese Menschen besser zu versorgen.
Der Gesetzgeber hat im vergangenen Jahr die Übergangspflege als einen neuen Leistungsbereich im Krankenhaus geschaffen. Der DEKV begrüßt dies, fordert aber, sie von derzeit vorgesehenen zehn Tagen auf 21 Tage zu verlängern.
„In der Vergangenheit haben die Krankenhäuser Patientinnen und Patienten, die aus gesundheitlichen oder sozialen Gründen nicht entlassen werden konnten und für die kein Kurzzeitpflegeplatz gefunden werden konnte, weiter betreut“, erläuterte der DEKV-Vorsitzende Christoph Radbruch.
Da keine medizinische Versorgung mehr notwendig gewesen sei, sei das bei einer Prüfung durch den medizinischen Dienst laut dem Verband als sekundäre Fehlbelegung beanstandet worden. Das sei mit finanziellen Nachteilen für die Krankenhäuser einhergegangen.
Die Übergangspflege sei ein sinnvoller Ansatz für Verbesserungen – sie sei aber zu kurz bemessen, weil die Kliniken nicht überall innerhalb von zehn Tagen eine gesicherte und adäquate Anschlussversorgung sicherstellen könnten, hieß es.
Der DEKV fordert zudem, die Vergütung der Übergangspflege an der Kostenstruktur der Krankenhäuser zu orientieren, da die Krankenhäuser nicht mit Pflegeeinrichtungen vergleichbar seien.
„Erbracht werden diese Leistungen durch das Fachpersonal und nach den Qualitätsmaßstäben des Krankenhauses. Darüber hinaus steht das zur Kurzzeitpflege genutzte Bett nicht zur regulären stationären Versorgung zur Verfügung“, argumentiert der Verband.
Daher fordert der DEKV, dass die durchschnittlichen Kosten für einen Übergangspflegefall durch das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus ermittelt und über ein Zusatzentgelt vergütet werden.
Wichtig ist laut dem DEKV drittens, regional ausreichend Kurzzeitpflegeplätze in Pflegeeinrichtungen zu schaffen, um die Versorgungslücke zwischen stationärer und ambulanter Behandlung zu schließen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: