Drogenpolitik: Blienert mahnt zu mehr Hilfen

Berlin – Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 1.990 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums gestorben. Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) regt ein Umdenken in der Drogenpolitik an.
„Die Zahl schockiert mich immer wieder. Wir werden nicht verhindern, dass Menschen Drogen ausprobieren. Aber die 1.990 Verstorbenen mahnen uns, dass wir neu über Drogen und Sucht nachdenken müssen“, sagte er anlässlich des 26. Nationalen Gedenktags für Menschen, die an ihrer Drogensucht gestorben sind.
Bundesweit laden übermorgen zahlreiche Veranstaltungen wie Gottesdienste, Gedenkminuten und weitere Aktionen zum Innehalten und Gedenken an die zahlreichen verstorbenen Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums ein.
Blienert mahnte mehr Hilfen und weniger Strafen für Abhängige an. „Wer das heutige Gedenken an die Verstorbenen ernst nimmt, muss auch mehr dafür tun, dass in Zukunft mehr Menschen überleben. Dafür müssen wir kontinuierlich in Prävention, Beratung und Unterstützung investieren“, sagte er. Hilfe und Unterstützung müsszen personell als auch finanziell entsprechend abgesichert sein.
Für Blienert ist eine „neue politische Verantwortlichkeit unter anderem in den Ländern“ notwendig. Konkret gehe es um die „Leitungsetagen der Ministerien“. „An vielen Stellen wurde zu lange zu- oder gar weggeschaut“, sagte Blienert.
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