Politik

Durchschnittslöhne für Pflegefachkräfte steigen an

  • Mittwoch, 1. November 2023
/picture alliance, Monika Skolimowska
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Berlin – Seit heute gelten in Deutschland höhere Durchschnittslöhne in der Pflege. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbands sind die durchschnittlichen Stundenlöhne im Vergleich zum vergangenen Jahr um circa zwei Prozent auf 20,77 Euro gestiegen.

Der Blick in die Bundesländer zeigt, dass je nach Region die Löhne in der Pflege zwischen circa 0,5 Prozent und 6,8 Prozent ansteigen. Diese Durchschnittslöhne, die sogenannten regional üblichen Entlohnungsniveaus, können anstelle von Tariflöhnen an die Beschäftigten gezahlt werden.

„Die an die Tariflohnentwicklung gekoppelte Entlohnung in der Altenpflege hat sich etabliert. Die neuen, höheren Durchschnittslöhne zeigen, dass sich die Pflegekräfte insgesamt auf eine faire Bezahlung verlassen können. Denn nur noch die Pflegeeinrichtungen, die sich an mindestens dieses Lohnniveau halten, erhalten eine Zulassung“, sagte Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes.

In die von der Geschäftsstelle Tarifliche Entlohnung in der Langzeitpflege beim GKV-Spitzenverband ermittelt­en regional üblichen Entlohnungsniveaus fließen auch diejenigen Löhne ein, die aufgrund von Tarifverträgen oder kirchlichen Arbeitsvertragsrichtlinien gezahlt werden.

Deutschlandweit betragen die neuen Durchschnittslöhne im Schnitt zukünftig 17,53 Euro für Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung. Das sind knapp drei Prozent mehr als im Jahr 2022. Pflegeassistenzkräfte, also Hilfskräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung, erhalten 19,53 Euro. Das sind über 2,5 Prozent mehr als bisher. Der neue Durchschnittslohn für Pflegefachkräfte beträgt 23,75 Euro – ein Plus von knapp 1,6 Prozent.

„Was gut für die Pflegekräfte ist, wirkt sich jedoch auf die Eigenanteile der Pflegebedürftigen aus. Denn zur Gegenfinanzierung der höheren Löhne für die Pflegekräfte müssen häufig die Eigenanteile für die Pflegebe­dürftigen steigen“, warnte Kiefer.

Die Belastung der Pflegebedürftigen werde weiter steigen, wenn die Politik keine Wege aufzeigt, wie der An­stieg der Eigenanteile wirksam begrenzt werden kann. Einen wesentlichen Beitrag könnten die Bundesländer leisten, indem sie „endlich ihrer Verantwortung nachkommen“, die Investitionskosten zu übernehmen, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende.

In diesem Jahr wurden die regional üblichen Entlohnungsniveaus erstmals von der neuen Geschäftsstelle Tarifliche Entlohnung in der Langzeitpflege beim GKV-Spitzenverband berechnet. Die Geschäftsstelle hat dazu mehr als 11.000 Meldungen von tarifgebundenen Pflegeeinrichtungen erhoben und ausgewertet.

Nicht tarifgebundene Pflegeeinrichtungen, die ihre Beschäftigten nach dem regional üblichen Entlohnungs­niveau bezahlen, sogenannte Durchschnittsanwender, haben nun zwei Monate Zeit, die Höhe ihrer Vergü­tungen anzupassen.

aha/EB

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