Ärzteschaft

Ein Jahr Terminservicestelle: KV Brandenburg zieht ernüchterndes Fazit

  • Freitag, 6. Januar 2017

Cottbus – Die Terminservicestelle für Facharzttermine funktioniert, wird aber gar nicht gebraucht. Dieses Fazit hat nach einem Jahr Praxis die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) gezogen. Demnach standen 2016 den rund 3.600 Anfragen drei Millionen durchgeführte Facharzt-Behandlungen gegenüber. „Das zeigt, dass die Mehr­zahl der Patienten erforderliche Behandlungen auch ohne Unterstützung durch die Ter­minservicestelle erhalten“, erklärte KVBB-Sprecher Christian Wehry heute auf Nachfrage des Deut­schen Ärzteblatts.

Trotzdem funktioniert das Angebot laut KVBB: Im vergangenen Jahr konnten die Mitar­bei­ter der bran­denburgischen Terminservicestelle 2.260 Patienten erfolgreich einen Ter­min beim Facharzt vermitteln, bei 1.380 Anfragen habe dafür die Voraussetzung gefehlt.

Wehry lobte in diesem Zusammenhang das Engagement der Fachärzte, die beispiels­weise durch das Melden freier Terminfenster die Vermittlung von Patienten mit akuten Be­schwerden maßgeblich erleichtern würden. „Allerdings war dies schon vor Einrichtung der Terminservicestelle kein Problem“, so Wehry. In der Vergangenheit hatte die Patien­ten­hotline der KVBB Betroffene auf Wunsch bei der Suche nach einem Facharzttermin unterstützt. Insgesamt hält Wehry die Servicestelle deshalb für überflüssig.

Die Servicestelle waren nach einer Gesetzesänderung in allen Bundesländern ein­ge­rich­tet worden. Allen Patienten mit speziell gekennzeichneten Überweisungen, die selbst­stän­dig keinen Termin erhalten haben, soll damit innerhalb von vier Wochen ein Termin beim Facharzt vermittelt werden. Gelingt des nicht, können die Patienten sich zulasten des KV-Systems im Krankenhaus behandeln lassen.

hil/sb

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