Terminservicestelle in Baden-Württemberg kaum gefragt
Stuttgart – Baden-württembergische Patienten nehmen die vor einem Jahr eingerichtete Servicestelle zur Vermittlung von Fachärzten selten in Anspruch. 2016 seien insgesamt 14.360 Anrufe eingegangen, teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg mit. Die Zahl der vermittelten Termine lag jedoch bei nur 5.344. Insgesamt komme es in Baden-Württemberg jährlich zu rund 70 Millionen Behandlungsfällen.
„Aus unserer Sicht steht die Terminservicestelle in keinem sinnvollen Verhältnis zur Zahl der vermittelten Termine“, sagte der Sprecher der KV Baden-Württemberg, Kai Sonntag. Die Stelle koste die KV im Jahr mehrere Hunderttausend Euro. Sie war vom Gesundheitsministerium bundesweit eingeführt worden, um Wartezeiten zu verringern. Auch in anderen Ländern wie etwa Niedersachsen, Brandenburg oder Thüringen wird der Service nach KV-Angaben wenig genutzt.
Durch die Einrichtung gebe es Gewinner, die dadurch an einen Termin kämen, aber auch Verlierer, sagte Sonntag. „Termine, die die Ärzte uns nennen, sind nicht für Patienten verfügbar, die direkt in der Praxis anrufen.“
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