Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen im Sudan geplündert

Berlin – Gewalt, aggressive bewaffnete Übergriffe, Plünderungen oder bewaffnete Besetzungen der Räumlichkeiten behindern die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen im Sudan. Seit Mitte April bekämpfen sich in dem Bürgerkriegsland das sudanesische Militär und die sogenannten Rapid Support Forces.
„Wir erleben eine Verletzung der humanitären Grundsätze, und der Spielraum für humanitäre Helferinnen und Helfer schrumpft in einem Ausmaß, wie ich es selten erlebt habe“, sagte Jean-Nicolas Armstrong Dangelser, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Sudan.
Hauptsächlich würden bei den Übergriffen Medikamente, Vorräte und Fahrzeuge gestohlen. Diese Missachtung der humanitären Grundsätze und des Völkerrechts erschweren es laut der Hilfsorganisation, Menschen in einer Zeit zu unterstützen, in der sie dringend medizinische Hilfe benötigten.
„Die Menschen befinden sich in einer verzweifelten Lage, die medizinische Versorgung ist dringend notwendig, aber diese Anschläge machen die Arbeit enorm schwierig“, so Dangelser.
Ärzte ohne Grenzen betreut in zehn sudanesischen Bundesstaaten medizinische Projekte. Die Hilfsorganisation weist darauf hin, dass sich die Angriffe nicht auf Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen beschränkten.
Sie seien vielmehr Teil einer Entwicklung, in der beide Kriegsparteien das Leben von Zivilisten, die Infrastruktur und Gesundheitseinrichtungen missachteten. So habe die WHO seit Beginn des Konflikts 38 Angriffe auf das Gesundheitswesen dokumentiert.
Ärzte ohne Grenzen appelliert an alle Kriegsparteien, die Sicherheit des medizinischen Personals und der Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten.
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