Ärzteschaft

Empfehlungen zu SARS-CoV-2-Infektio­nen bei Schwangerschaft und Geburt aktualisiert

  • Montag, 8. November 2021
/lesia17, stock.adobe.com
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Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) hat zusammen mit anderen Fachgesellschaften ihre „Empfehlungen zu SARS-CoV-2/COVID-19 in Schwangerschaft, Geburt und Wo­chen­bett“ aktualisiert.

„Schwangere sollten grundsätzlich als Hochrisikogruppe betrachtet werden, da sie ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe und ungünstige Schwangerschaftsergebnisse haben“, betont die Autorengruppe um Ekkehard Schleußner von der Universitätsklinik in Jena.

Die Autorengruppe weist daraufhin, dass auch Wöchnerinnen und Stillende gegen COVID-19 geimpft wer­den sollten. Eine Immunisierung im ersten Trimenon oder vor Eintritt der Schwangerschaft sei keine Indikation, um die Schwangerschaft zu beenden.

In dem Update berichten die Autoren auf Basis der wissenschaftlichen Literatur, dass eine vaginale Ent­bindung auch im Falle einer SARS-CoV-2-Infektion oder COVID-19-Erkrankung durchgeführt werden kann. „Eine Geburtseinleitung oder ein Kaiserschnitt sollte bei einer SARS-CoV-2-positiven Schwangeren nur dann durchgeführt werden, wenn sie medizinisch begründet ist“, so die Autorengruppe.

Vor dem Hintergrund, dass Frauen mit nachgewiesener oder vermuteter SARS-CoV-2-Infektion geringere Stillraten aufweisen, raten die Autoren dazu, auch SARS-CoV-2-positiven Müttern das Stillen zu ermögli­chen.

Das Risiko einer Übertragung von SARS-CoV-2 durch Muttermilch sei bei Einhaltung der Hygieneempfeh­lungen als „sehr gering“ einzustufen. Außerdem sei neben den bekannten Vorteilen des Stillens ein mög­licher passiver Immunschutz denkbar. Wichtig sei aber eine praktische Anleitung zu den speziellen Hygi­eneregeln beim Stillen.

An der Aktualisierung der Expertenempfehlung beteiligten sich neben der DGGG die Deutsche Gesell­schaft für Perinatale Medizin (DGPM), die Deutsche Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin (DGP­GM), die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), die Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) und die Nationale Stillkommission.

hil

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