Ausland

Ende der Zeitumstellung wohl noch nicht 2019

  • Dienstag, 27. November 2018
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Brüssel – Das Ende der Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst kommt wohl noch nicht im kommenden Jahr. Die EU-Staaten wollten mehr Vorlaufzeit, bestätigten EU-Diplomaten heute in Brüssel. Deshalb würden die zuständigen Minister kommenden Montag noch keine Entscheidung treffen. Als Kompromiss liege ein Vorschlag des österreichischen Ratsvorsitzes auf dem Tisch, den Dreh an der Uhr 2021 abzuschaffen.

Zuerst hatten heute die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet. Schon Ende Oktober hatte Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer erklärt, der Großteil der EU-Länder habe beim Zeitplan für die Abschaffung Bedenken. Für eine Änderung ab 2021 gebe es hingegen breitere Zustimmung.

Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, schon von kommendem Jahr an nicht mehr die Uhr umstellen zu wollen. Die Staaten sollen stattdessen wählen können, ob sie künftig immer Winter- oder Sommerzeit haben wollen. Diplomaten erläuterten jetzt, die Abschaffung des Hin und Her ließe sich zwar schnell entscheiden. Die Wahl der künftigen Zeit und die Koordinierung zwischen den Mitgliedsstaaten seien hingegen kompliziert.

Welche Zeit künftig ganzjährig gelten soll, liegt im Ermessen des jeweiligen EU-Staats. Legte sich aber jedes Land tatsächlich ohne Rücksicht auf die EU-Nachbarn fest, könnte ein Flickenteppich mit viel mehr Zeitzonen als heute entstehen. Möglicherweise lasse sich die heutige große mitteleuropäische Zeitzone von Polen bis Spanien nur erhalten, wenn man die Zeitumstellung beibehalte, hieß es. Einige EU-Staaten hätten grundsätzliche Bedenken.

Die EU-Kommission hatte die Abschaffung der seit Jahrzehnten umstrittenen Zeit­umstellung vorgeschlagen, nachdem sich in einer Online-Befragung mehr als 80 Prozent der Teilnehmer dafür ausgesprochen hatten. Von 4,6 Millionen Antworten kamen etwa 3 Millionen aus Deutschland. EU-Staaten und Europaparlament müssten mehrheitlich zustimmen, damit die Vorschläge der EU-Kommission umgesetzt werden könnten. Im EU-Parlament sehen die Befürworter der Abschaffung eine Mehrheit für ihre Position.

dpa

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