England weitet Maskenpflicht wegen Omikron aus

London – Wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 gilt in England seit heute wieder an vielen Orten eine Maskenpflicht. So muss nun grundsätzlich in Theatern, Kirchen, Museen und Kinos ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Gesundheitsminister Sajid Javid sagte, die Regeln sollten die Verteidigungslinie stärken. Zuvor war bereits eine Maskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr wieder eingeführt worden. Die Regeln waren Mitte Juli aufgehoben worden. In Pubs und Restaurants muss allerdings weiterhin keine Maske getragen werden.
Kommende Woche folgen weitere Maßnahmen zur Eindämmung von Omikron. Von Montag an soll – wenn möglich – zudem wieder von zu Hause aus gearbeitet werden, von Mittwoch an muss zur Teilnahme an Großveranstaltungen ein Impfpass oder negativer Coronatest vorgelegt werden.
Wie die Zeitung Daily Mail berichtete, erwägt die Regierung noch weitergehende Verschärfungen. So stehe unter anderem im Raum, die Maskenpflicht weiter auszudehnen und in der Gastronomie nur noch Tischservice zu erlauben.
Die Maßnahmen stoßen aber auf scharfe Kritik in der Konservativen Partei von Premierminister Boris Johnson. Mehrere Dutzend Abgeordnete haben bereits angekündigt, am kommenden Dienstag im Parlament gegen die Regeln zu stimmen. Sie fürchten schlimme Folgen für die Wirtschaft und werfen Johnson vor, mit den Maßnahmen von mehreren Skandalen ablenken zu wollen.
Gestern Abend waren im Vereinigten Königreich 817 Omikron-Fälle bestätigt. Allerdings rechnen Experten mit einer äußerst hohen Dunkelziffer. Gesundheitspolitik ist Sache der Regionalregierungen. Premier Johnson entscheidet für den größten Landesteil England, der keine eigene Regierung hat. In Schottland, Wales und Nordirland galten ohnehin schon strengere Regeln.
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