Erster Coronafall unter ausländischen Olympioniken in Japan

Tokio – Einen Monat vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio gibt es den ersten Coronafall unter einreisenden Athleten. Wie die japanische Regierung gestern bekanntgab, wurde ein Mitglied des Olympiateams aus Uganda bei seiner Ankunft am internationalen Flughafen Narita nahe Tokio positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet und an der Einreise gehindert.
Die übrigen acht Delegationsmitglieder reisten per Bus zu ihrer Gastgeberstadt Izumisano in der westlichen Präfektur Osaka. Das Team aus Uganada, das an den Box-, Gewichtheber- und Schwimmwettbewerben teilnimmt, ist die zweite Gruppe aus dem Ausland nach dem Softball-Frauenteam aus Australien, das zu Spielen anreiste.
Der namentliche nicht genannte Athlet aus Uganda sei so wie seine Teamkollegen geimpft und habe wie vorgeschrieben einen negativen Testbescheid innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise nach Japan vorgelegt, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Der Bürgermeister von Izumisano, Hiroyasu Chiyomatsu, erklärte, man werde die übrigen acht angereisten Teammitglieder bitten, vorerst nicht zu trainieren und sich täglich auf das Coronavirus testen zu lassen. Die Abreise der Mannschaft aus Uganda hatte sich um drei Tage verzögert, da die Infektionszahlen in dem afrikanischen Land gestiegen waren.
Laut dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) werden 80 Prozent der Athleten im Olympischen Dorf mit Beginn der Olympischen Spiele geimpft sein. Das Event war wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Die Spiele sollen nun vom 23. Juli bis 8. August unter strengen Hygiene- und Coronaregeln abgehalten werden. Japan und das IOC betonen immer wieder, sie würden für alle „sicher“ sein.
Eine große Mehrheit der Japaner befürchtet allerdings einen Wiederanstieg der Coronainfektionen, sollten die Olympischen Spiele in Tokio wie geplant stattfinden. In einer gestern veröffentlichten Umfrage der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo äußerten diese Sorge 86 Prozent der Befragten. Einen Monat vor der Eröffnung des Spektakels sprachen sich zudem rund 40 Prozent dafür aus, dass die Spiele ohne Zuschauer stattfinden sollten.
Eine Entscheidung über die Zulassung heimischer Zuschauer wollen Japans Verantwortliche und das Internationale Olympische Komitee heute treffen. Fans aus dem Ausland dürfen nicht einreisen. In der Kyodo-Umfrage gaben 30 Prozent an, dass die wegen der Pandemie um ein Jahr verschobenen Spiele abgesagt werden sollten.
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