Ethikratsvorsitzende: Kein Klima, das zum Suizid drängen würde

Stuttgart – Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, sieht keine gesellschaftliche Entwicklung, die Kranke oder Schwache zu einem Suizid drängen würde. Die Gesellschaft sei aber gefordert, sehr wachsam zu sein, sagte Buyx heute in einem vorab veröffentlichten SWR-Interview.
Es brauche breite Aufklärung und Suizidprävention zum vielfach noch immer tabuisierten Thema Selbsttötung. Sie habe aber keine Sorge, dass „wir in Gefahr stehen, abzurutschen in eine Situation, wo auf einmal Geschäftsmodelle aus dem Boden sprießen und viele, viele Menschen sich irgendwie gedrängt sehen, sich zu suizidieren“.
Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts muss der Bundestag die gesetzlichen Regeln für Beihilfe zur Selbsttötung ändern. Die Karlsruher Richter formulierten ein Recht auf eine selbstbestimmte Sterbeentscheidung. Wie genau die neuen Regeln aussehen könnten, ist umstritten und in der Diskussion.
Zuletzt hatte sich auch der Ethikrat damit beschäftigt. Gefordert wird beispielsweise, dass sich Sterbewillige zunächst beraten lassen und über Hilfen für ihre Situation informiert werden. Unklar ist auch, wie die freie und verantwortliche Entscheidung zu einem Suizid dokumentiert werden soll.
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