Ärzteschaft

Facharztpraxen zur Aufrechterhaltung der Versorgung unverzichtbar

  • Montag, 13. Mai 2024
/New Africa, stock.adobe.com
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Mainz – Die Forderung der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung, das „leistungsfähige und breit aufgestellte Netz von Facharztpraxen in Deutschland abzuschaffen“, ist Ende vergangener Woche vom 128. Deutschen Ärztetag „entschieden“ abgelehnt worden.

Die Abgeordneten des Ärztetages betonen in einem entsprechenden Beschluss, dass es in Deutschland keine sogenannte doppelte Facharztschiene gebe. In Deutschland seien deutlich weniger Fachärzte an Kliniken tätig als im internationalen Vergleich. Mehr als 90 Prozent der Krankheitsfälle auch mit fachärztlichem Behandlungsbedarf würden im ambulanten Sektor abschließend behandelt – ein Überangebot an Fachärzten bestehe in Deutschland nicht.

Im Rahmen der zunehmenden Ambulantisierung der Medizin sei es sinnvoll, Sektorengrenzen durchlässiger zu gestalten. Dies sollte jedoch nicht zulasten eines ambulanten Sektors geschehen, in dem bisher mit erheblich geringeren Kosten und größerer Flexibilität ein Großteil der fachärztlichen Medizin wohnortnah stattfindet.

Im Gegenteil müsse der ambulante Sektor aufgrund der gewünschten Ambulantisierung wirtschaftlich und personell besser ausgestattet werden, damit hierdurch auch die Krankenhäuser entlastet werden und sich den schwerwiegenderen Krankheitsbildern, die eine stationäre Behandlung erfordern, in der notwendigen Intensität widmen können. Der Verbesserung der Kooperation zwischen niedergelassenen Fachärzten und Kliniken könne auch eine Förderung des seit Jahren vernachlässigten Belegarztwesen dienen.

Besonders im Rahmen der geplanten Krankenhausstrukturreform müsse die qualifizierte fachärztliche Versorgung umfänglich gestärkt werden und notwendige Rahmenbedingungen für den Erhalt einer komplementären Facharztschiene berücksichtigt werden, heißt es in einem weiteren Beschluss.

aha

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