Faires PJ: Viel Unterstützung für Petition

Berlin – 108.765 Mitzeichner haben sich nach der dreimonatigen Laufzeit einer Petition der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) für ein faires Praktisches Jahr (PJ) im Medizinstudium angeschlossen. Das gab die Studierendenvertretung heute bekannt. Das Ziel von 50.000 Unterschriften sei weit übertroffen worden, zudem habe es rund 25.000 Kommentare durch Mitzeichnende gegeben, hieß es.
Die Medizinstudierenden treten für verschiedene Forderungen ein. Zunächst sollen alle Kliniken ihren PJ-lern eine Aufwandsentschädigung in der Höhe des BAföG-Höchstsatzes bezahlen, inklusive Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeitrag.
Die bvmd verweist in diesem Zusammenhang auf eine eigene Erhebung aus dem Jahr 2015, nachdem 40 Prozent der Medizinstudierenden auf ihr Erspartes zurückgreifen müssen oder zusätzlich zu den 40 Stunden wöchentlich auf Nebenjobs (28 Prozent) angewiesen seien.
Die Studierenden fordern außerdem mindestens vier Stunden Lehrveranstaltungen und mindestens acht Stunden Selbststudium pro Woche. Wichtig sei außerdem ein persönlicher Zugang zum Patientenverwaltungssystem in der Klinik sowie Arbeitskleidung und Aufbewahrungsmöglichkeiten für Kleidung und persönliche Gegenstände in der Klinik.
Zuletzt hatten Tausende Studierende durch vielfältige Aktionen auf die Thematik aufmerksam gemacht, über die Probleme informiert und Unterschriften für die Petition gesammelt. In zahlreichen Städten gingen die Medizinstudierenden zudem in Demonstrationen auf die Straße.
In den nächsten Wochen will die bvmd Kontakt zum Bundesministerium für Gesundheit, dem Medizinischen Fakultätentag, der Gesundheitsministerkonferenz, dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands und der Deutschen Krankenhausgesellschaft aufnehmen und einen Termin zur Überreichung der Petition suchen.
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