FDP will Homöopathie als Kassenleistung auf den Prüfstand stellen

Berlin – Homöopathische Mittel sollten künftig nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt werden. Dafür sprach sich angesichts des Milliardendefizits in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) FDP-Parlamentsgeschäftsführer Johannes Vogel aus.
Homöopathie sollte zwar jeder nutzen dürfen, sie sei „aber nachweislich wissenschaftlich nicht wirksam“, schrieb Vogel gestern im Kurzbotschaftendienst Twitter. Dass aber „manche Kassen das Kollektiv ihrer Beitragszahler verpflichten, das mitzuzahlen, muss auf den Tisch, wenn gleichzeitig höhere Zusatzbeiträge im Raum stehen“, fügte Vogel hinzu.
Nach den geltenden Regelungen haben die Krankenkassen die Möglichkeit, homöopathische Mittel als Zusatzleistung abzurechnen – was seit längerer Zeit umstritten ist.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) machen die homöopathischen Präparate nur ein „sehr geringes Volumen“ im Vergleich zu den gesamten Arzneimittelausgaben in der GKV aus. Bestrebungen, die Globuli aus dem Leistungskatalog herauszunehmen, seien nicht bekamt, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Zum Ausgleich des Milliardendefizits plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unter anderem eine Erhöhung des Zusatzbeitrages und eine „Solidarabgabe“ der Pharmaunternehmen. Leistungskürzungen sieht sein Gesetzentwurf nicht vor.
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