Politik

Lauterbach erwägt Streichung von Homöopathie als Kassenleistung

  • Donnerstag, 6. Oktober 2022
Drei Flaschen mit Globuli gegen Grippe, Husten und Schnupfen. /thomas.andri, stock.adobe.com
Krankenkassen können im Rahmen der Selektivverträge Klassische Homöopathie Verträge abschließen, die die Erstattung einer homöopathischen Behandlung bei einem Vertragsarzt ermöglichen. /thomas.andri, stock.adobe.com

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch die Krankenkassen überprüfen.

„Obwohl die Homöopathie vom Ausgabenvolumen nicht bedeutsam ist, hat sie in einer wissen­schaftsbasierten Gesundheitspolitik keinen Platz“, sagte der SPD-Politiker dem Spiegel. „Deshalb werden wir prüfen, ob die Homöopathie als Satzungsleistung gestrichen werden kann.“

Als Satzungsleistungen werden Leistungen bezeichnet, die Krankenkassen zusätzlich zu den gesetzlich festge­schriebenen Leistungen gewähren können. Einige Krankenkassen bieten die Erstattung homöopathischer Arz­neimittel als Satzungsleistung an.

Basis für homöopathische Arzneimittel können pflanzliche, mineralische und tierische Substanzen sein. Die extrem verdünnten Stoffe werden zum Beispiel in Form von Kügelchen (Globuli) verabreicht. Wissen­schaftlicher Konsens ist, dass für homöopathische Behandlungen keine Wirkung nachgewiesen ist, die über Placeboeffekte hinausgeht.

Schon in der Vergangenheit hatte Lauterbach die Homöopathie aufgrund fehlender wissenschaftlicher Evidenz kritisiert. So begrüßte Lauterbach im März via Twitter den Beschluss des 126. Deutschen Ärztetages, dass Ärzte­kammern künftig keine Weiterbildungen mehr für Homöopathie anbieten sollen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung