Vermischtes

Früherkennungs­untersuchungen in der Schwangerschaft viel genutzt

  • Dienstag, 1. Februar 2022
/drubig-photo, stock.adobe.com
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Berlin – Die in den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehenen Angebote zur Früherkennung bestimmter Erkrankungen oder Infektionen werden von der überwiegenden Mehrheit der Schwangeren genutzt.

Das berichtet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nach einer Analyse von Screeningdaten der Jahre 2010 bis 2019. Für die Analyse hat die KBV die Screeningdaten aller gesetzlich versicherten Schwangeren im Untersuchungszeitraum ausgewertet.

Demnach machten im Jahr 2019 je nach Screening zwischen 85 und 94 Prozent der Schwangeren vom Angebot zur Früherkennung Gebrauch. Die Zahl neuentdeckter Infektionen ist dabei offensichtlich ge­ring.

2019 wurde zum Beispiel bei acht von 10.000 Schwangeren eine Hepatitis-B-Infektion festgestellt, die bis dahin nicht diagnostiziert war. Eine Syphilis-Infektion trat 2019 bei etwa drei von 10.000 Schwange­ren auf. Der Anteil der Schwangeren mit einer Chlamydieninfektion sinkt seit 2010 kontinuierlich und lag 2019 bei 16 von 1.000 Schwangeren. 2010 waren es noch 27 von 1.000.

Ein entgegengesetzter Trend zeigt sich beim Schwangerschaftsdiabetes: 2019 wurde bei 154 von 1.000 Schwangeren die Diagnose Gestationsdiabetes gestellt, 2015 waren es noch 124 von 1.000 Schwange­ren. Knapp 85 Prozent der gesetzlich versicherten Schwangeren lassen ein entsprechendes Screening durchführen.

Die Mutterschaftsrichtlinien empfehlen für die Untersuchungen der einzelnen Infektionen beziehungs­weise Erkrankungen unterschiedliche Zeiträume während der Schwangerschaft.

Die erste Untersuchung nach Feststellung der Schwangerschaft sollte möglichst frühzeitig erfolgen und umfasst unter anderem die Testung auf HIV, Chlamydien und Syphilis. Dagegen erfolgt das Screening auf Gestationsdiabetes im Augenblick erst im siebten bis achten Monat.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) berät aber im Augenblick darüber, dies zu verändern, weil die aktuelle S3-Leitlinie „Hepatitis-B-Virusinfektion – Prophylaxe, Diagnostik und Therapie“ dieses Screening so früh wie möglich empfiehlt.

hil

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