Fünf Millionen Euro für Coronatests aus Gesundheitsfonds

Berlin – Für die Coronatests bei asymptomatischen Personen hat das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) zwischen Mitte Juli und Mitte August insgesamt 4,20 Millionen Euro aus dem Gesundheitsfonds an die Kassenärztlichen Vereinigungen ausgezahlt.
Bis zum Stichtag am 17. August haben 11 der 17 KVen Zahlungen laut der Verordnung „zum Anspruch auf bestimmte Testungen für den Nachweis des Vorliegens einer Infektion mit dem Coronavirus“ mit dem BAS abgerechnet, teilte das Amt auf Anfrage des Deutschen Ärzteblattes mit.
Spitzenreiter in der Abrechnung ist die KV Westfalen-Lippe, die insgesamt 3,177 Millionen Euro vom BAS für die Coronatests an asymptomatischen Personen ausgezahlt bekommen hat.
Die KV hatte in dem Abrechnungszeitraum die Tests für die Region Paderborn nach dem Coronaausbruch beim Fleischkonzern Tönnies organisiert. Bereits in den vier Wochen davor hatte die KV Westfalen-Lippe 459.651 Euro vom BAS für Tests erstattet bekommen.
Auch die KV Rheinland-Pfalz rechnete zwischen Mitte Juli und Mitte August 286.890,50 Euro für Tests ab, danach folgt die KV Sachsen-Anhalt mit 222.200,00 Euro sowie die KV Schleswig-Holstein mit 149.833,50 Euro.
Zahlungen erhielten auch die KV Baden-Württemberg (2.323 Euro), die KV Bayerns (505 Euro), die KV Hamburg (28.734,50 Euro), die KV Hessen (67.064 Euro), die KV Mecklenburg-Vorpommern (58.378 Euro), die KV Nordrhein (154.126 Euro) sowie die KV Thüringen (36.612,50 Euro).
Zusätzlich rechneten die KVen aus Hessen, Nordrhein und Westfalen-Lippe Pauschalen ab, die laut Testverordnung für den „Aufwand der Abrechnung mit Leistungserbringern entsteht, die nicht Mitglied dieser Kassenärztlichen Vereinigungen sind.“ Dies sind insgesamt für die vier KVen 19.184 Euro.
Das Bundesamt für Soziale Sicherung erklärt zu den sehr unterschiedlichen Summen der KV-Abrechnung: „Wir weisen darauf hin, dass die Beträge noch wenig Aussagekraft besitzen und Verzögerungen beim Aufbau der Abrechnungsverfahren zwischen den Laboren und den KVen für die unterschiedlich hohen Beträge ursächlich sein könnten.“
Laut der Aufstellung des BAS haben sechs KVen bislang keine Coronatests abgerechnet, dazu gehören die KVen aus Berlin, Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Saarland und Sachsen.
In dem Abrechnungszeitraum bis zum 15. Juli hatten die Zahlen aus dem BAS nur Zahlungen von 800.000 Euro für Tests an asymptomatischen Personen ausgewiesen – allerdings hatten zu dem Zeitpunkt nur vier KVen (Hamburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Westfalen-Lippe) Abrechnungen eingereicht.
Insgesamt hat das BAS mit dem Stichtag Mitte August 7,55 Milliarden Euro für die Einnahmeausfälle der Krankenhäuser gezahlt, 550 Millionen für die zusätzlichen Intensivbetten, 308,7 Millionen für die Vorsorge- und Rehaeinrichtungen, 812 Millionen für die Heilmittelerbringer und 1,6 Millionen für die Sozialen Dienstleister.
Insgesamt zahlte das BAS bereits 9,23 Milliarden für das Gesundheitssystem in der Pandemie aus.
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