Gemeinsames Thesenpapier benennt Handlungsbedarf im Gesundheitssystem
Berlin – Ein gemeinsames Positionspapier „32 Thesen zur Gesundheitspolitik nach der Bundestagswahl 2017“ haben der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC), der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI), der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) und der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) vorgestellt. Er soll als Leitfaden für politische Gespräche im Wahljahr 2017 dienen und aufzeigen, wo im Gesundheitswesen aus Sicht der Verbände Handlungsbedarf besteht.
Die Autoren betonen zunächst, das Wohl des einzelnen Patienten müsse das leitende Prinzip der Gesundheitsversorgung sein. Dazu sei es nötig, das Finanzierungssystem neu zu gestalten, sodass „die Ökonomie der Patientenversorgung dient und nicht umgekehrt.“ Leistungserbringer dürften nicht in Entscheidungssituationen gebracht werden, „in denen ökonomische Vorgaben Vorrang vor medizinischen Notwendigkeiten gewinnen“, fordern die vier Verbände.
Diese Neugestaltung der Finanzierung müsse dafür sorgen, dass Ärzte und anderes Gesundheitspersonal wieder mehr Zeit für Kommunikation und Zuwendung im Krankenhaus haben. Außerdem sollten die Patienten sektorenübergreifend betreut werden. Der organisatorische Aufwand dafür müsse bei den Vorgaben des Vergütungssystems berücksichtigt werden.
„Im derzeitigen DRG-System sind die Komponenten darauf eingestellt, die Vergütungsentwicklung unterhalb der Kostenentwicklung zu halten“, schreiben die Autoren. Gleiches gelte für die strenge Budgetierung der niedergelassenen Vertragsärzte. „Damit wird ein von Jahr zu Jahr steigender Rationalisierungsdruck auf die Patientenversorgung ausgeübt“, kritisieren die Verbände.
Weitere Kernthesen des Papiers widmen sich der Qualitätssicherung, dem Antikorruptionsgesetz sowie dem medizinischen Dienst der Krankenkassen.
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