Geringe Beteiligung am Gesundheits-Check-Up

Stuttgart/Berlin – Die gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland nutzen die Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen des Check-Up-35 nur sehr zurückhaltend. Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK). Das Schlusslicht bildet danach Baden-Württemberg. Dort hat 2016 nur jeder fünfte Berechtigte die kostenlose Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen. Bundesweit wurde mehr als jeder Vierte durchgecheckt, die Höchstwerte erreichten Berlin, Bremen und Hamburg mit rund 28 Prozent.
Beim Gesundheits-Check-up geht es vor allen Dingen darum, Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen sowie Diabetes mellitus rechtzeitig zu diagnostizieren. Neben der körperlichen Untersuchung werden Blut und Urin auf mögliche Krankheiten untersucht. Außerdem bespricht der Arzt die persönliche Krankengeschichte und hinterfragt familiäre Risikofaktoren.
„Viele Menschen sind skeptisch, ob Früherkennung tatsächlich etwas bringt und nicht unnötige Ängste schürt“, erklärte Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, die geringe Beteiligung. Die gesetzliche Krankenversicherung zahle aber nur, was erwiesenermaßen mehr nutze als schade, verspricht er. Besonders wichtig sei die Vorsorge für Menschen mit familiärer Belastung.
Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) rät zu der Vorsorgeuntersuchung und hat dazu Beratungs- und Informationsmaterialien erstellt. Praxen können für die Patientenberatung einen Flyer nutzen, der auch in den Sprachen Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Türkisch vorliegt. Außerdem hat die KBV einen Infofilm zum Thema erstellt.
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