Geringe Immunitätslücken bei Schülern und Lehrern

Köln – Trotz der Fokussierung einer Vielzahl von Pandemiemaßnahmen auf Schüler – wie anlasslose Testungen, Maskenpflicht im Unterricht, Einschränkung von Sport- und Freizeitangeboten – konnte die überwiegend natürliche Immunisierung dieser Population nicht beeinflusst werden.
Zu diesem Ergebnis kommen Jakob Peter Armann und Co-Autoren in ihrer Studie im Deutschen Ärzteblatt (2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0307). Die Autorengruppe untersuchte die Immunitätslücken in Ostsachsen einem Bundesland mit einer im bundesweiten Vergleich geringen Impfquote – bei Schülern und Lehrern lediglich wenige Prozent.
Die noch im Herbst 2021 nachweisbaren Unterschiede zwischen den untersuchten Erwachsenen und Jugendlichen glichen sich im Verlauf der Omikronwelle an, die Immunisierung entsprechend den jeweils geltenden STIKO-Empfehlung nahm zu, und die große Mehrheit der verbleibenden Ungeimpften hatte sich in diesem Zeitraum natürlich immunisiert.
Die Autoren gehen davon aus, dass dieser Prozess auch über die kommenden Sommermonate anhalten wird und noch vorhandene Immunitätslücken weiter reduzieren wird.
Die einschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung möglicher COVID-19-Infektionen haben eine Vielzahl von unerwünschten negativen Effekten auf Kinder und Jugendliche, deren langfristige Folgen aktuell nur eingeschränkt abgeschätzt werden können, so Armann et al..
Die Autoren sind der Ansicht, dass dies im weiteren Pandemieverlauf in den zu treffenden Abwägungen berücksichtig werden sollte, nicht zuletzt, da diese Altersgruppe selbst ein sehr geringes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf trägt.
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