Gesellschaftlicher Aufbruch für gesündere Ernährung notwendig

Berlin – Einen gesellschaftlichen Aufbruch hin zu einer besseren Ernährung in Deutschland empfiehlt der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, in einem neuen Podcast aus der Reihe „Sprechende Medizin“.
Der BÄK-Präsident weist darauf hin, dass knapp 60 Prozent der Menschen in Deutschland übergewichtig oder adipös sind, Tendenz steigend – dies sei ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Betroffenen und eine Belastung des Gesundheitssystems.
Reinhardt verweist auf den Zusammenhang von Bildung beziehungsweise Gesundheitskompetenz und dem Ernährungsverhalten. Wichtig sei in Schulen und Bildungseinrichtungen nicht nur theoretische Kenntnisse über gesunde Ernährung zu vermitteln, sondern möglichst auch die konkrete Umsetzung zumindest in Ansätzen zu üben – also etwa das Zubereiten gesunder Speisen. Die Verwendung hochverarbeiteter Lebensmittel sei hingegen ein Problem.
Der BÄK-Präsident weist darauf hin, dass das Thema Gesundheitskompetenz und Gesundheitsverhalten auch ein Thema des kommenden 127. Deutschen Ärztetages im Mai in Essen sein werde.
Wichtig ist laut Reinhardt, dass Kantinen in Schulen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und anderswo das Essen nicht lediglich als Kostenfaktor betrachteten, sondern als wichtigen Teil eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils.
Der BÄK-Präsident spricht sich in diesem Zusammenhang dafür aus, die Tierhaltung in Deutschland zu verbessern und gegebenenfalls die Zuckerzugabe in industriell gefertigten Nahrungsmitteln zu besteuern.
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