Gesundheitswesen sollte CO2-Abdruck senken

Berlin – Der Marburger Bund hat zum Start des Deutschen Ärztetages die Reduzierung von CO2-Emissionen im Gesundheitsbereich gefordert. Der eigene CO2-Abdruck des Gesundheitswesens sei relevant, sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland.
„Wir brauchen in den Einrichtungen des Gesundheitswesens größere Bemühungen um den Klimaschutz, beispielsweise indem Verbrauchsmaterialien und auch der Energieverbrauch reduziert werden.“ Johna forderte, die Produktionsbedingungen genauer in den Blick zu nehmen.
„Das erwarte ich auch von der neuen Bundesregierung“, sagte die Ärztin und nannte als Beispiel die Medikamentenherstellung. „Würde man den gesamten CO2-Fußabdruck bei der heutigen Medikamentenproduktion einpreisen, wäre die Herstellung in Asien kaum mehr rentabel“, sagte sie. „Dann könnten Produktionskapazitäten in Europa aufgebaut werden, was für die Bevorratung von Arzneimitteln und die Versorgungssicherheit ohnehin sehr viel sinnvoller wäre.“
Der Ärztetag findet heute und morgen in Berlin statt und fällt damit in den Zeitraum der Weltklimakonferenz in Glasgow. Ein Schwerpunkt des Ärzteparlaments werden die Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit sein.
Johna betonte: „Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch im Gesundheitswesen zunehmend spürbar werden.“ Nicht nur Extremwetter habe Folgen für die Gesundheit, „auch die mit der Erwärmung einhergehende Ausbreitung von bisher bei uns unbekannten Mückenarten wird zu gesundheitlichen Problemen führen.“
Manche seien Überträger gefährlicher Krankheitserreger. „Darauf müssen wir uns einstellen und vorbereitet sein“, sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes.
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