Giffey sieht Zeit für Kinderrechte im Grundgesetz gekommen

Berlin – Zum 70. Jahrestag des Grundgesetzes haben Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und der Deutsche Kinderschutzbund dazu aufgerufen, die Kinderrechte schnellstens in die Verfassung aufzunehmen. 70 Jahre nach Verkündung des Grundgesetzes sei die Zeit reif dafür, sagte Giffey heute.
„Wenn die Verfassung die Seele unserer Demokratie ist, dann ist diese Seele ohne die Rechte der Kinder nicht komplett“, sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers. Stünden Kinderrechte im Grundgesetz, dann müssten Politik und Verwaltung bei allen Entscheidungen, die Kinder betreffen, prüfen, ob ihre Interessen ausreichend berücksichtigt wurden.
Dass die Kinderrechte ins Grundgesetz aufgenommen werden, haben Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern soll bis Jahresende einen Vorschlag machen, wie das konkret aussehen soll. Für eine solche Verfassungsänderung sind Zwei-Drittel-Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat nötig.
Praktisch würden sich Kinderrechte im Grundgesetz in vielen Bereichen auswirken, sagte Giffey. Zum Beispiel müsste dann bei der Stadtplanung genauer geprüft werden, ob wirklich ein neues Bürogebäude oder doch ein Spielplatz gebaut werde. Auch bei Sorgerechtsstreitigkeiten würden Kinder mit ihren Interessen und Wünschen stärker berücksichtigt.
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