Vermischtes

GlaxoSmithKline nimmt Diabetesmedikament vom Markt

  • Freitag, 28. Juli 2017
skyfotostock - stock.adobe.com
/skyfotostock, stock.adobe.com

Berlin – Der Pharmahersteller GlaxoSmithKline (GSK) wird die Vermarktung des GLP-1-Rezeptoragonisten Albiglutid (Handelsname Eperzan) zur Behandlung von Erwachse­nen mit Diabetes mellitus Typ 2 zum Juli 2018 einstellen. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Der Hersteller betonte, es handle sich um eine „globale strategische Ent­scheidung“, die in keinem Zusammenhang mit etwaigen Sicherheitsbedenken stehe.

„GSK hat weltweit erhebliche Anstrengungen unternommen, Ärzte über das Sicher­heits- und Wirksamkeitsprofil von Eperzan bei für eine solche Behandlung geeigneten Patienten aufzuklären. Angesichts der Anzahl verfügbarer alternativer Behandlungs­möglichkeiten wurde es immer schwieriger, den Stellenwert des Produkts für die Patienten zu erreichen, der von uns erwartet worden war“, informiert das Unternehmen. GSK habe das Medikament in Deutschland allerdings nicht aktiv vermarktet, deshalb seien die Verordnungen hierzulande begrenzt geblieben.

„Im Vergleich zu anderen zugelassenen GLP-1 Rezeptoragonisten hat Albiglutid eine ähnliche absenkende Wirkung auf den HbA1c, wobei die anderen GLP-1-Rezeptor­agonisten einen deutlich stärkeren körpergewichtssenkenden Effekt zeigen“, erläuterte Baptist Gallwitz, Mediensprecher der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), auf Anfrage des Deutschen Ärzteblatts. Dies könne ein möglicher Grund für den selteneren therapeutischen Einsatz von Albiglutid im Markt im Vergleich zu anderen GLP-1-Rezeptoragonisten sein, der nun den Hersteller zu seiner strategischen Entscheidung bewogen habe.

Neben Aliglutid sind derzeit weltweit vier GLP-1-Rezeptoragonisten zugelassen und weitere Präparate, auch mit anderer Darreichungsform, seien in der Entwicklung. „Die Herstellung von  GLP-1 Rezeptoragonisten ist technisch aufwendig, auch dies mag zu der Entscheidung beigetragen haben“, so Gallwitz.

„Besprechen Sie mit den aktuell mit Eperzan behandelten Patienten eine Therapieumstellung und planen Sie diese für alle Patienten bis Juli 2018“, empfiehlt GSK den behandelnden Ärzten. Das Unternehmen rät, keine neuen Patienten mit dem Präparat zu therapieren.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung