Ärzteschaft

Grippeschutzimpfung: Virchowbund Nordrhein kritisiert Modellvorhaben

  • Montag, 13. Juli 2020
/dpa
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Neukirchen-Vluyn – Die Landesgruppe Nordrhein des Virchowbundes kritisiert die jüngst getroffene Vereinbarung des Apothekerverbandes Nordrhein mit der AOK Rheinland­/Ham­burg über ein regionales Modellvorhaben zur Grippeschutzimpfung.

Die Einigung sei ein „Schlag ins Gesicht der niedergelassenen Ärzte“, sagte André Berg­mann, Vorsitzender der Landesgruppe. Vorgesehen ist, dass Apotheker erstmals auch im­pfen dürfen. Die Vergütung dafür soll mit 12,61 Euro netto pro Impfung über jener für die Ärzte liegen.

„Die AOK Rheinland/Hamburg zeigt damit ganz klar, dass es mit ihrer Wertschätzung für die Hausärzte und grundversorgenden Fachärzte nicht weit her ist“, so Bergmann. Für ei­ne ärztlich durchgeführte Influenzaimpfung gebe es nur 7,71 Euro – dies sei zu wenig, um in der Praxis kostendeckend zu arbeiten.

„Eine so wichtige Leistung wie das Impfen muss von den Kassen dann auch angemessen bezahlt werden“, fordert Bergmann. Was für Apotheker gelte, müsse auch für Ärzte mög­lich sein.

Derzeit ist noch kein Beitritt von Apotheken in das Modellvorhaben möglich, da gegeben­enfalls die noch offenen Stellungnahmen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) berücksichtigt werden müssen.

Zu den festgelegten Voraussetzungen gehören eine ärztliche Schulung eines Apothekers aus der jeweiligen Apotheke, ein geeigneter Raum in der Apotheke sowie Sitzmöglich­kei­ten und eine Liege.

Seitens der AOK Rheinland/Hamburg und des Apothekerverbandes Nordrhein wurde für das Modellprojekt eine Dauer von drei Jahren vereinbart – anschließend soll eine wissenschaftliche Evaluation erfolgen.

aha

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