Nationale Reserve an medizinischer Schutzausrüstung geplant

Berlin – Deutschland plant den „Aufbau einer dauerhaften nationalen Reserve an medizinischer Schutzausrüstung“. Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekannt gegeben.
„Diese Reserve gewährleistet Sicherheit für mehrere Monate, damit wir nicht noch einmal in eine Lage wie im Februar und März kommen, als selbst für das medizinische Personal nicht genügend Masken und Handschuhe vorhanden waren“, sagte er der Welt.
Spahn schilderte eine entspannte Situation bei der Versorgung mit Schutzmaterial: „Wir sind sogar schon so weit, dass mehrere Kassenärztliche Vereinigungen sagen: Der Hof ist voll, bitte nicht mehr liefern“, sagte Spahn. „Das führt dazu, dass wir die tägliche Lieferung an die Länder und Kassenärztlichen Vereinigungen Mitte des Jahres beenden werden.“
Bei der Auslieferung von Schutzmasken, die durch die Regierung beschafft wurden, gibt es einem Medienbericht zufolge aber Verzögerungen. Das Bundesgesundheitsministerium habe auf Anfrage „logistische Probleme“ bei der Auslieferung eingeräumt, berichteten NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung.
Demnach begründete das Haus von Minister Spahn dies damit, dass in den vergangenen beiden Wochen eine Vielzahl von Lieferungen in den Logistiklagern gleichzeitig eingetroffen seien, so dass es nun zu Verzögerungen in der Auslieferung komme. Die Prüfung der Ware durch den TÜV sei außerdem sehr aufwendig.
NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung berichteten zudem, nach ihren Informationen lägen bei vom Gesundheitsministerium beauftragten Logistikunternehmen mehr als 130 Millionen medizinische FFP2-Masken.
Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, sagte in dem Bericht jedoch, in einigen Kliniken werde das Einmalmaterial während der gesamten Schicht verwendet, zum Teil mehrere Tage hintereinander. „Das ist ein Zeichen dafür, dass noch nicht genug Material vor Ort ist.“
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