Politik

Nationale Reserve an medizini­scher Schutzausrüstung geplant

  • Freitag, 22. Mai 2020
/Antonio, stock.adobe.com
/Antonio, stock.adobe.com

Berlin – Deutschland plant den „Aufbau einer dauerhaften nationalen Reserve an medizi­ni­­scher Schutzausrüstung“. Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekannt gegeben.

„Diese Reserve gewährleistet Sicherheit für mehrere Monate, damit wir nicht noch einmal in eine Lage wie im Februar und März kommen, als selbst für das medizini­sche Personal nicht genügend Masken und Handschuhe vorhanden waren“, sagte er der Welt.

Spahn schilderte eine entspannte Situation bei der Versorgung mit Schutzmaterial: „Wir sind sogar schon so weit, dass mehrere Kassenärztliche Vereinigungen sagen: Der Hof ist voll, bitte nicht mehr liefern“, sagte Spahn. „Das führt dazu, dass wir die tägliche Liefe­rung an die Länder und Kassenärztlichen Vereinigungen Mitte des Jahres beenden wer­den.“

Bei der Auslieferung von Schutzmasken, die durch die Regierung beschafft wurden, gibt es einem Medienbericht zufolge aber Verzögerungen. Das Bundesgesundheits­ministerium habe auf Anfrage „logistische Probleme“ bei der Auslieferung eingeräumt, berichteten NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung.

Demnach begründete das Haus von Minister Spahn dies damit, dass in den vergangenen beiden Wochen eine Vielzahl von Lieferungen in den Logistiklagern gleichzeitig einge­troff­en seien, so dass es nun zu Verzögerungen in der Auslieferung komme. Die Prüfung der Ware durch den TÜV sei außerdem sehr aufwendig.

NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung berichteten zudem, nach ihren Informationen lägen bei vom Gesundheitsministerium beauftragten Logistikunternehmen mehr als 130 Millio­nen medizinische FFP2-Masken.

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, sagte in dem Be­richt jedoch, in einigen Kliniken werde das Einmalmate­rial während der gesamten Schicht verwendet, zum Teil mehrere Tage hintereinander. „Das ist ein Zeichen dafür, dass noch nicht genug Material vor Ort ist.“

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung